Knapp eine Woche nach dem Mordanschlag mit einer Bombe unter einem Auto sucht die Berliner Polizei einen wichtigen Zeugen. Der Mann habe direkt nach der Explosion, als das Opfer versorgt wurde, einem Polizisten ein gefundenes Handy gegeben. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mit. Als die Fahnder der Mordkommission am Tatort in der Bismarckstraße in Charlottenburg eingetroffen seien, sei der Mann schon weg gewesen. Diesen Passanten bittet die Polizei nun, sich bei der 1. Mordkommission unter der Telefonnummer 030 4664 911111 zu melden.
Am Dienstag vergangener Woche war bei dem Anschlag ein ehemaliger Drogenhändler getötet worden. Unter dem Auto, in dem er saß, explodierte ein Sprengsatz. Die Polizei vermutet, dass das Verbrechen mit Auseinandersetzungen im Bereich der organisierten Kriminalität zu tun hat. Laut Medienberichten fetzte die Autobombe die Beine des Opfers Mesut Ter weg. Offenbar hatten die Täter den Anschlag gezielt in der Öffentlichkeit verübt, um ein Zeichen zu setzen. Weitere Menschen wurden bei der Explosion nicht verletzt.
Bereits am Freitag wurde Anschlagsopfer Mesut Ter in Berlin bei einer Trauerfeier verabschiedet. Angehörige und Freunde trugen nach Medienberichten den Sarg des mutmaßlichen Drogendealers von einer Neuköllner Moschee zum Friedhof. Auf seinem Sarg befand sich demnach ein grünes Tuch, auf dem übersetzt „Jeder Lebende wird sterben und dann wieder zu uns zurückkehren.“ Der Leichnam ist nach Istanbul überführt worden, um dort neben Angehörigen begraben werden zu können.
Von MAZonline und dpa