Auch wenn die erste Direktwahl um das Amt des Landrates in Potsdam-Mittelmark geklappt hat, bewährt hat sich der Modus in Brandenburg offenbar nicht. Denn von 13 Wahlen endeten acht damit, dass wegen zu hoher Hürden für die Bewerber doch wieder der Kreistag entscheiden musste.
Amtsinhaber Wolfgang Blasig (SPD) bekam bei der Wahlpremiere im Kreis vor zwei Wochen gleich deutlich mehr als 15 Prozent der Stimmen aller Wahlberechtigten (Quorum), verfehlte aber die absolute Mehrheit, deshalb kam es nun zur Stichwahl. Für viele Wähler ist dieses Prozedere verwirrend.
Dass die Bürger ihren Landrat selbst bestimmen können – an diesem Mittel direkter Demokratie sollte festgehalten werden. Aber warum nicht die Wahlbedingungen vereinfachen? Man könnte auf das Quorum oder bei Mehrheit für einen Kandidaten auf die Stichwahl verzichten. Das würde auch Kosten sparen. Denn was der Wähler von dem Modus hält, hat er am Sonntag gezeigt: mit 28,6 Prozent war die Wahlbeteiligung auch in Potsdam-Mittelmark eher dürftig.
Von Regine Greiner