Am Mittwoch wird Andreas Miksch sich vor seinen führenden Genossen verantworten müssen. Oder zumindest den Versuch unternehmen müssen, zu erklären, warum er als SPD-Mitglied an allen Demonstrationen der Initiative BraMM teilgenommen hatte, die sich nach dem Vorbild der Pegida zu Jahresanfang an vier Montagen in der Innenstadt versammelt hatten.
Die BraMM-Demo, so viel war schon vorher klar, war von rechten Republikanern angemeldet und durchgeführt worden. Gegen die Demo hatte sich ein Bündnis fast aller Parteien in der Stadt gestellt, die zeitgleich zur BraMM auf dem Neustädtischen Markt demonstriert hatten.
Für SPD-Unterbezirkschef Ralf Holzschuher ist es „unerträglich und nicht akzeptabel“, dass ein Mitglied seiner Partei „rechtsextremistische Aktivitäten unterstützt“. Miksch solle das begründen, „aber ich glaube nicht, dass er das kann“.
Nun bleibt es Holzschuhers Geheimnis, warum er erst jetzt ein Parteiordnungsverfahren und den Rauswurf gegen seinen Genossen anstrengt. Denn seit Monaten war bekannt, dass der SPD-Mann mit den Rechten marschiert war. Doch mindestens ebenso erstaunlich sind die offene oder verdeckte Unterstützung für den Grenzgänger.
So gibt ihm beispielsweise Norbert Langerwisch vom SPD-Ortsverein Nord einen Persilschein: „Miksch ist kein Rechter.“ Und darüber hinaus gibt es noch einige, die die Affäre Miksch zu einer Affäre Holzschuher umzudeuten versuchen.
Von Benno Rougk