Die Fachhochschule Brandenburg (FHB) verfolgt das Projekt Masterplan. Damit ermöglicht sie Meistern ihres Faches auch ohne Erststudium den hochwertigen Studienabschluss des Master Sc. Der eröffnet Aufstiegschancen im Beruf. Im Pilotprojekt der FHB geht es um das weite Feld der Computersicherheit.
Vom Meister zum Master: Bewerber mit Berufserfahrung, aber ohne den Hochschulabschluss Bachelor, können in dem Pilotprojekt der Fachhochschule Brandenburg künftig direkt einen Masterabschluss (M.Sc.) erlangen, erläutert die FHB. „Wir stellen uns mit dem Projekt „Masterplan“ als erste Hochschule im Land der Herausforderung, geeignete Zugangswege für beruflich Qualifizierte mit Aufstiegsfortbildung zum Master zu entwickeln“, sagt Heide Traemann.
Vom Meister zum Master
Erst seit der Novelle des Brandenburgischen Hochschulgesetzes im April 2014 besteht diese rechtliche Möglichkeit. In Frage kommt sie für Menschen mit bereits hoher Qualifizierung. Das sind zum Beispiel Industriemeister oder IHK-Betriebswirte, erklärt Ursula Schwill, die das Zentrum für Durchlässigkeit und Diversität (ZDD) an der Fachhochschule leitet. Dort ist das Projekt angesiedelt, welches das Arbeitsministerium aus Mitteln des europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg fördert.
Der erste Studiengang mit direktem Übergang in das Masterstudium wird Security Management sein, ein Fach, in dem er um die Sicherheit und Sicherung von Computerdaten geht . Der Studiengang eignet sich nach Angaben von Ursula Schwill besonders für IT-Spezialisten in Unternehmen, komme aber auch für Mitarbeiter aus der Finanzbranche in Frage, die sich in ihren Unternehmen täglich mit Sicherheitsthemen auseinandersetzen. Diese Berufspraktiker können sich mit einem Masterabschluss neue Aufgabengebiete und Karrierewege erschließen.
Die Zentrumsleiterin registriert die ersten Interessenten für diese akademische Fortbildung auf sehr hohem Niveau. Ehe sie den Master-Titel anstreben können, müssen sie einige Hürden überwinden, damit sie das anspruchsvolle Studium auch erfolgreich abschließen können. Im Herbst soll das Brückensemester laufen, in dem die Studierenden ihre individuellen Kompetenzen nachweisen und mögliche Wissenslücken über Zusatzkurse schließen können.
Erste Interessenten
Das Masterstudium soll zum Sommersemester 2017 starten. Wer sich voll auf das Studium konzentriert, kann es in drei Semestern bewältigen. Beim berufsbegleitenden Studieren veranschlagt die Zentrumleiterin sechs Semester, also drei Jahre.
Das Angebot der FHB geht zurück auf den Beschluss der Kultusministerkonferenz von 2010, dass in definierten Ausnahmefällen eine Eignungsprüfung als Zulassungsvoraussetzung für weiterbildende Master-Studiengänge ausreichen kann. Dafür gibt es in einigen Bundesländern bereits erfolgreiche Beispiele, teilt Ursula Schwill mit.
Fragen zum Projekt beantwortet Eva Friedrich, E-Mail: eva.friedrich@fh-brandenburg.de, Telefon 03381/35 52 86.
Von Jürgen Lauterbach