Die bündnisgrüne Stadtverordnete Martina Marx aus Brandenburg an der Havel weiß lang schon, wie sie die promovierte Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann (CDU) auf die Palme bringen kann. Gleichwohl wedelte sie am Mittwoch im Stadtentwicklungsausschuss mit einem neuen Palmenblatt.
Marx sprach die Rathauschefin schlicht mit „Frau Tiemann“ an und wurde von dieser prompt korrigiert, das heiße „Frau Doktor Tiemann“. Unbeirrt blieb die nicht promovierte Architektin bei der simplen Anrede „Frau Tiemann“, obwohl die ebenfalls nicht promovierte CDU-Stadtverordnete Doris Seeber noch einmal korrigierend „Frau Doktor Tiemann“ zischte.
Nach dem Knigge besteht kein Anspruch auf die Anrede mit dem Doktorgrad, da er kein Namensbestandteil ist. Doch sei es „im gesellschaftlichen Umfeld“ üblich, „Frau Dr.“ zu sagen.
Verdient haben sich Frau und Herr Doktor Tiemann den akademischen Grad mit ihrer Gemeinschaftsarbeit zu dem Thema: „Technisch-ökonomische Aspekte des Standes und der Entwicklung von Messeinrichtungen zur Ermittlung der Körpertemperatur in der Human- und Veterinärmedizin unter besonderer Berücksichtigung des ökonomischen Nutzeffektes“
Von Jürgen Lauterbach