In einem bunten Querschnitt ging es am Samstagabend im Brandenburger Theater durch die große Welt des Tanzes. Das Ensemble von „Night of the Dance“ machte in der Havelstadt Station und verstand es mit wirbelnden Füßen, viel Gefühl und tänzerischer Dynamik das volle Haus für sich zu begeistern.
Ganz ohne Kulissen, dafür aber mit einem bunten Wechseln an Kostümen und Lichteffekten lösten sich ganz verschiedene Tanzstile oft auch im fliegenden Wechsel auf der Bühne ab.
„Night of the Dance“ tourt seit einigen Jahren mit wechselnden Künstlern und Showelementen durch den deutschsprachigen Raum, doch neue Zuschauer müssen sich in der ersten halben Stunde erst einmal in das Konzept der Aufführung einfinden.
Zu Beginn berichtet eine Stimme aus dem Off von Königreichen und großen Kämpfen, während auf der Bühne mit rasanter Geschwindigkeit im Irish Dance sehr gekonnt mit atemberaubenden Schritten gesteppt wird.
Plötzlich wird es afrikanisch mit Trommeln, wildem Tanz und akrobatischen Elementen. Wer da gegen wen kämpft und vor allem warum, erschließt sich nicht so ganz. Dann steht plötzlich eine Sängerin allein auf der Bühne und singt von Herzschmerz, Mythen- und Märchenfiguren wechseln sich mit kurzen Auftritten ab.
Gut gegen Böse duellieren sich, aber eine zusammenhängende Handlung erschließt sich nicht so richtig, obwohl das tänzerische Können jedes einzelnen Darstellers unbestritten ist. Nach dem sehr bunten Einstieg heißt es für Tänzer und Publikum Luft holen.
Als Pausenfüller kommt mit Igor Tejeda ein Tänzer auf die Bühne, der auch komödiantisches Talent hat und die gute Laune befeuert.
Als die Show wieder Fahrt aufnimmt, konzentriert sich dann alles auf’s Kerngeschäft der gut ein dutzend Tänzer, und darin sind sie wirklich fantastisch. Samba-Rhythmen bringen südamerikanisches Flair auf die Bühne.
Für die mitreißende Choreografie, die in den Karneval von Rio entführt, gibt es viel Szenenapplaus. Dann geht es Schlag auf Schlag mit einem Greatest-Dance-Medley weiter.
Schon bei den ersten Takten zur Musik aus dem Film Dirty Dancing geht das Publikum mit und wird am Ende natürlich auch mit der berühmten Hebefigur belohnt.
Solo-Breakdancer Antonio Hernandez Esquivel stellte im Stroboskoplicht mit unglaublichen Drehungen und Artistikeinlagen fast die Schwerkraft in Frage und sorgte zusammen mit den anderen Tänzern zum Michael-Jackson-Hit Thriller für Gruselatmosphäre.
Von Christine Lummert