Wer pilgern will, braucht eine gute Vorbereitung und das nicht nur wenn der berühmteste Pilgerpfad der Welt, der Jakobsweg nach Santiago de Compostela, in Angriff genommen werden soll.
Am Mittwochabend berichtete Kreiskantor Andreas Behrendt im Lehniner Rathaus während der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Kultur über die Fortschritte des geplanten Pilgerweges in der Gemeinde Kloster Lehnin. „Das Datum für das Anpilgern auf unserem Bernhardsweg steht fest“, berichtete Behrendt, der die Idee für einen Pilgerweg in der Klostergemeinde hatte. Mit Bernhard von Clairvaux, dem berühmten Zisterziensermönch aus dem 12. Jahrhundert wurde schnell ein Namenspatron für neuen Pfad im Lehniner Wanderwegenetz gefunden, um so die historische Bedeutung der Zisterzienser für Lehnin und die Region herauszustellen.
Datum fürs Anpilgern steht fest
Am 16. Juli um 9.30 Uhr werden sich die spirituellen Wanderer auf den Weg machen und wollen insgesamt 35 Kilometer zurücklegen. Start- und Endpunkt ist das Lehniner Klostergelände und wer die zwei Routen mitlaufen möchte, aus denen der Pilgerpfad besteht, folgt dann den Wanderwegzeichen mit einem großen roten B auf schwarzem Grund, das den Bernhardsweg kennzeichnen soll.
„Einige Wanderer entschließen sich am Tag des Anpilgerns vielleicht dazu nur eine der beiden Schleifen mitzugehen, denn 35 Kilometer sind natürlich eine lange Strecke“, erklärte der Kirchenmusiker. Die Südroute der Bernhardweges, der über Rädel und Emstal wieder zurückführt ist mit 13 Kilometern für viele gut zu bewältigen. Die längere Nordroute, die durch Nahmitz, Trechwitz, Damsdorf und wieder zurück nach Lehnin führt, ist mit 22 Kilometern schon anspruchsvoller. Wer die gesamte Kloster Lehniner Pilgerroute bei der Premiere mitlaufen will, sollte vielleicht jetzt schon anfangen zu trainieren. In einem Informationsheft werden die Besonderheiten der Kirchen in den durchwanderten Orten erklärt.
35 Kilometer eine „lange Strecke“
„Bevor wir zum Anpilgern starten, haben wir für die beiden Tage zuvor noch ein Rahmenprogramm entwickelt, dass eine Einstimmung bieten soll und extra angereiste Pilger können so ein paar schöne Tage in der Gemeinde und auf dem Klostergelände verbringen“, sagte Behrendt.
Am 14.Juli kann sich jeder mit einem Pilgerkonzert in der Klosterkirche einstimmen, das im Rahmen der Lehniner Sommermusiken stattfinden wird. „Es wird ein Wandelkonzert sein, also an verschiedenen Orten im Kloster stattfinden, um die Zuhörer symbolisch schon dort auf eine kleine Reise zu schicken“, sagte Behrendt.
Am nächsten Tag wird zu einem Symposium über das Pilgern eingeladen, an dem unter anderem Filme zum Thema und Pilgergesänge zu sehen und zu hören sein werden. Am Samstag werden dann nach einer Andacht die Wanderschuhe angezogen und der Pilgerstab in die Hand genommen.
Von Christine Lummert