Fast unscheinbar fügt sich die neue Energiezentrale der Edistherm in den Schönefelder Ortskern ein. Am Freitag ist das Heizkraftwerk im Beisein vom Landrat des Kreises Dahme-Spreewald, Stephan Loge (SPD), und Bürgermeister Udo Haase (parteilos) offiziell eröffnet worden.
Die Anlage befindet sich gut 200 Meter Luftlinie vom Schönefelder Rathaus entfernt auf einem alten Hof. Die Scheune steht sogar noch. Künftig finden dort Arbeitsgeräte und Fahrzeuge des Energieversorgers Platz.
Die Energiezentrale selbst passt sich dank ihrer soliden Außenansicht ins Wohngebiet ein. Auf den ersten Blick lässt das Haus mit dem weißen Putz und dem klassisch roten Satteldach sein Energiepotenzial nicht erkennen: Dabei versorgt es schon jetzt die ersten 144 Wohnungen der Fürstenwalder Firma Bonava in Neu-Schönefeld mit Wärme. Schönefeld wächst rasant. Erst kürzlich wurde in den Theodor-Fontane-Höfen Richtfest für knapp 300 Wohnungen gefeiert. In den kommenden Jahren werden es am nördlichen Bayangol-Park bis zu 1000 Haushalte sein, die mit Wärme versorgt werden müssen – nachhaltig und klimaschonend, versteht sich.
Denn die zwei großen Wasserkessel, die im Inneren der modernen Energiezentrale mit einer Leistung von bis zu 1,3 Megawatt Wärme erzeugen, sind nur das „Backup“, erläutert Andreas Ott, technischer Leiter bei der Edistherm in Schönefeld. Herzstück auf dem gut 2500 Quadratmeter großen Grundstück, das der Energieversorger von der Gemeinde gepachtet hat, ist das Blockheizkraftwerk hinter der Scheune. Es handelt sich dabei um eine modular aufgebaute Anlage zur Gewinnung elektrischer Energie und Wärme. Als Antrieb dient ein Verbrennungsmotor, der aus Erdgas Strom erzeugt.
Die Anlage arbeitet aus ökologischer Sicht besonders nachhaltig, weil für das Verfahren das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung genutzt wird. „Die übrig gebliebene Wärme“, erklärt Ott, „wird dem Netz zugeführt. Damit erreichen wir einen Wirkungsgrad von 90 Prozent. „Die Lösung spart jährlich so viel CO2, wie man es verbraucht, wenn man mit einem Flugzeug 200 Mal um die Erde fliegt“, brachte es Edistherm-Geschäftsführer Alexander Vogel auf den Punkt.
Von Josefine Sack