Nachdem im vergangenen Jahr die Arbeitsgruppe „Bezahlbares Wohnen“ in der Gemeindevertretung konkrete Vorschläge für das Anschieben von Wohnungsbau in Eichwalde für Senioren und junge Familien entwickelt hat, ist jetzt Bewegung in das Thema gekommen. Grund dafür ist die neue Förderrichtlinie für Mietwohnungsbau des Landes, die im März verabschiedet worden ist und die den Bau von Sozialwohnungen ankurbeln soll.
Bürgermeister Bernd Speer (parteilos) und Bauamtschefin Claudia Weiß informierten kürzlich über Bebauungsmöglichkeiten am Chopinplatz. „Das Land fördert nur den Wohnungsbau auf größeren Flächen. Der Chopinplatz hat als einzige Fläche in der Gemeinde die kritische Masse für den Bau von mehreren Dutzend Wohnungen. Vorteil ist zudem, dass hier das Planungsrecht bereits vorhanden ist“, so Speer.
Wohnungsbau kann nur über Investor realisiert werden
„Wohnen am Chopinplatz“ soll das Projekt heißen, in das künftig Fördermittel aus dem Infrastrukturministerium fließen könnten. Dazu hat sich die Gemeindeverwaltung in der Landesbehörde über die Rahmenbedingungen kundig gemacht. „Für die Realisierung gibt es Objektanforderungen. Dazu gehören, dass mindestens drei Mietwohnungen je Gebäude zur dauerhaften Wohnraumversorgung von Familien bereitgestellt werden“, so Weiß. In Eichwalde könne der Wohnungsbau nur über einen Investor realisiert werden, der sich an die Richtlinie gebunden fühlt. Die insgesamt 4150 Quadratmeter große Fläche rund um die Chopinstraße eignet sich zur Bebauung von dreigeschossigen Mietshäusern mit kleinen Wohnungen. Dafür hat die Gemeinde bereits den Bebauungsplan Nr. 22 aufgelegt. Darüber hinaus gibt es im Ort kleinere Verdichtungsgebiete wie in der Bahnhofstraße oder am Wohnpark am Zeuthener See, die von Investoren für weiteren Wohnungsbau genutzt werden könnten.
Seit dem Sommer 2015 entwickelt die Arbeitsgruppe in der Gemeindevertretung konkrete Ideen, wie und wo kleinere, altersgerechte Wohnungen entstehen könnten. Anlass für diese Arbeit sind fehlende, kleinere und bezahlbare Wohnungen sowie die anziehenden Mietpreise im gesamten Berliner Einzugsbereich sowie im Norden des Landkreises. Außerdem fehlen in Eichwalde geeignete Baugrundstücke für altersgerechte und soziale Wohnprojekte. Um dem Ziel der Erhöhung des Anteils an bezahlbarem Miet-Wohnraum in Eichwalde näher zu kommen, könnte die Gemeinde einem privaten Investoren Flächen überlassen, diesen bei der Aufstellung von Bebauungsplänen unterstützen, Verdichtungsgebiete ausweisen und/oder vom Investor gebaute sozialverträgliche Wohnungen preisgünstig erwerben, so der AG-Vorschlag.
Von Uta Schmidt