Wer denkt, die älteren Herrschaften gehen am Stock oder rollen am Rollator zur Ü-80-Party in die Mehrzweckhalle, der hat sich geirrt. Die meisten kamen am Mittwochnachmittag mit dem Rad. Die Gemeinde hatte – wie jedes Jahr – alle eingeladen, die älter sind als 80 Jahre.
„Ich denke, wir haben im Ort über 300 Frauen und Männer, die dieses Alter erreicht haben“, schätzt Paul Stahlberg, Vorsitzender des Seniorenbeirates. Über Hundert waren der Einladung an die mit Kaffee und Kuchen reich gedeckte Tafel gefolgt. Ein Teil kam direkt aus dem Seniorenheim, in dem auch die älteste Schulzendorferin mit 104 Jahren zu Hause ist.
Zwar wird bei der Ü-80-Party nicht getanzt, doch ausgelassen waren die betagten Damen und Herren allemal. Mit Begeisterung folgten sie den flotten Bewegungen der Tanzkids aus dem Hort der Grundschule unter der Leitung von Juliane Wellner. Richtig Stimmung in den Saal brachten aber die Oldies vom Männergesangsverein Eichwalde, die Lieder sangen, die die meisten Gäste mitschmettern konnten. Darunter waren „Zwei gute Freunde“ oder „Mein kleiner, grüner Kaktus“. Wer nicht ganz textsicher war, summte oder schunkelte eben mit. Still sitzen bleiben konnte kaum noch jemand. Das setzte sich fort mit der Singegruppe um Erna Block am Akkordeon. Die Truppe älteren Jahrgangs steht in Schulzendorf für gute Laune und beste Stimmung. Marianne Pross, 83, genoss die fröhlichen Stunden. Sie kam vor noch nicht gar zu langer Zeit aus Sachsen nach Schulzendorf. Auch Helmut Hobus, 82, freute sich über Einladung und Erlebnis. Dass es in Schulzendorf so viele Menschen gibt, die sehr alt werden, ist für ihn kein Rätsel. Es sei einfach schön hier, die Leute fühlten sich wohl. Zudem könnte körperliche Aktivität eine wichtige Rolle spielen. „Ich habe als Maler immer schwer gearbeitet“, so Hobus.
Ausgeklungen ist die Ü-80-Party mit einer Fragestunde, bei der Bürgermeister Markus Mücke (parteilos) Rede und Antwort stand. Es ging vor allem um den Fluglärm und Schallschutz, um die Erweiterung des Einkaufszentrums und Flüchtlinge, die in der Gemeinde untergebracht werden.
Von Andrea Müller