Die Bundeswehr hat sich für die jüngst bei einer Panzerübung entstandenen Schäden auf der B5 entschuldigt und einen finanziellen Ausgleich in Aussicht gestellt. "Ich kann den Ärger in gewissem Maße nachvollziehen und es tut uns leid, was da passiert ist", sagt Martin Waltemathe, Presseoffizier des Augustdorfer Panzerbataillons 203.
Sogenannte Verlegungsmärsche seien unverzichtbar
Er betonte aber auch, dass solche Verlegungsmärsche zum Ausbildungsplan von Soldaten gehören und unverzichtbar sind. Zwar würden die Bundeswehr ihre Panzer in den allermeisten Fällen mit der Bahn transportieren. „Diesmal ging es aber um den Marsch. Die Ortsdurchfahrten waren Zweck der Übung, und die Soldaten haben sich alle Mühe gegeben, die Schäden so gering wie möglich zu halten, auch wenn es nicht so aussehen mag“, so Waldemathe. Verkehrsinseln und Kreisverkehre seien aber für die breiten Kettenfahrzeuge schwer zu nehmen. „Niemand fährt mit Absicht Straßen kaputt. Aber wenn die Panzer in Gefechtsgeschwindigkeit gefahren wären, hätten die Dörfer ganz anders ausgesehen.“
Verkehrsinseln und Kreisverkehre schwer zu durchfahren
In der Nacht zu Freitag waren zahlreiche Anwohner von B5-Dörfern geweckt worden, weil zwischen 0.30 und 3.30 Uhr rund 40 Leopard-II-Panzer über die Bundesstraße donnerten. Ein Anwohner hatte das Durchrollen der Panzer gefilmt:
Die gut 60 Tonnen schweren Panzer waren auf dem Weg vom Übungsplatz in Klietz (Sachsen-Anhalt) nach Beelitz (Potsdam-Mittelmark) über die B5 gefahren – planmäßig, wie Martin Waltemathe betont. Die Strecke sei beim Logistikzentrum der Bundeswehr angemeldet und mit Polizei und anderen Behörden abgestimmt worden, die Truppe habe auf den genauen Verlauf praktisch keinen Einfluss gehabt.
Die Soldaten, die zu einer Schießübung in die Oberlausitz unterwegs sind, verursachten besonders auf den frisch ausgebauten Ortsdurchfahrten in Lietzow und Berge Schäden. Diese werden in einem standardisierten Verfahren vom Bund bezahlt, sagt Waltemathe. „Der Gemeinde, dem Kreis und dem Land werden keine fiskalischen Schäden entstehen.“
Zurückgebracht werden die Panzer mit der Bahn
Ende November ist die Übung abgeschlossen. Auf ihrem Rückweg ins nordrhein-westfälische Augustdorf werden die Panzer allerdings nicht noch einmal durchs Havelland rollen. „Da muss niemand Angst haben. Sie werden mit der Bahn zurückverlegt“, so Martin Waltemathe.
Von Oliver Fischer