Bei künftigen Freundschaftstreffen dürfte Wolfgang Hundt, der acht Jahre lang Vorsitzender der Deutsch-Französischen Gesellschaft (DFG) Premnitz war, nun endlich seine Mahlzeiten warm und pünktlich einnehmen können. Als erster Repräsentant des Vereins hatte er bislang immer die Aufgabe, bei Zusammenkünften mit den Partnern aus Frankreich erstens selbst Reden zu halten und zweitens die Reden und sonstigen Aussagen der französischen Freunde zu übersetzen. Dabei ist ihm so manche Kartoffel kalt geworden. Auf seiner letzten Mitgliederversammlung hat der Verein nun einen Generationswechsel an der Spitze vollzogen. Wolfgang Hundt, der im März 75 Jahre wird, hat sich auf eine normale Vorstandsmitgliedschaft zurück gezogen. Zur neuen Vorsitzenden gewählt wurde Franziska Deike-Leyrer, die 30 Jahre ist und schon zwei Jahre Vorstandsmitglied war.
„Wir haben langfristig und zielstrebig auf diesen Wechsel hingearbeitet“, erklärt Wolfgang Hundt, „es ist schön, wenn ein junger Mensch sich findet und diese Aufgabe übernimmt.“ Franziska Deike-Leyrer sei eine sehr kluge Frau, die in den letzten Jahren die Kontakte nach Frankreich ganz wesentlich mit entwickelt und beeinflusst habe. Sie habe sich bei allen Veranstaltungen eingebracht und viele der französischen Besucher bei sich zu Gast gehabt. Wolfgang Hundt betont: „Durch den Wechsel gibt es keinerlei Unsicherheiten.“
Franziska Deike-Leyrer stammt aus Pritzerbe, ging in Premnitz aufs Gymnasium, hat Tourismus-Management studiert, ist verheiratet und wohnt seit 14 Jahren in der Premnitzer Siedlung. Sie arbeitet als Projektleiterin bei der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH und ist dort zuständig für den Familienpass des Landes Brandenburg. Die Deutsch-Französische Gesellschaft laufe sehr erfolgreich, sagt Franziska Deike-Leyrer, an den bisherigen Veranstaltungen gebe es nichts zu ändern. Der Vorstand und speziell Wolfgang Hundt hätten viel Mühe und Arbeit investiert. Nach Neuerungen, die sie sich wünscht, gefragt, teilt Franziska Deike-Leyrer mit, die Vereinsauftritte im Internet und in sozialen Medien sollten ausgebaut werden. So solle mehr die Jugend angesprochen werden, das sollte ein Ziel sein. In diesem Sinne könne sie sich vorstellen, einmal ein französisches Frühstück in einer Schule anzubieten.
Höhepunkt des Vereinslebens im vergangenen Jahr war Ende April der Besuch einer Gruppe aus der Normandie in Premnitz mit Visite auf dem Buga-Gelände, einem Freundschaftstreffen und einem Boule-Turnier. Im Mai war eine 24-köpfige Reisegruppe aus der Partnerregion Caux Vallée de Seine für eine Woche zu Gast und im Oktober gab es eine Ausstellung zweier französischer Maler im Premnitzer Rathaus.
Von Bernd Geske