Vereine, Feuerwehr, Ortsbeirat, Gemeinde, Jugendclub und Senioren sorgen in Kotzen für ein reges gesellschaftliches Leben. Damit es so bleiben und möglichst noch besser werden kann, soll das etwas über 300 Einwohner zählende Dorf ein neues generationsübergreifendes Mehrzweckgebäude mit Feuerwehrräumen bekommen. Für das Vorhaben hat das Amt Nennhausen eine Projektskizze erarbeitet und gemeinsam mit einem Antrag bei der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Havelland zur Bewilligung von Fördermitteln eingereicht. Stimmt die LAG Havelland zu und bewilligt Fördermittel, soll in diesem Jahr die Planung für das Dorfgemeinschaftshaus in Kotzen erfolgen. Als notwendige Eigenanteile für die Planung sind im Haushalt 2016 des Amtes 25 000 Euro eingestellt. Das Amt würde aus seinen Haushaltsmitteln auch alle weiteren Eigenanteile für die insgesamt 450 000 Euro teure Investition sichern. Die Gemeinde Kotzen könnte auf Grund ihrer defizitären Haushaltslage diese Eigenmittel aus eigener Kraft nicht aufbringen.
Bislang hat die Gemeinde keine eigenen Räume
2017 sollen die wesentlichen Bauarbeiten erfolgen. Die endgültige Fertigstellung und Übergabe des Dorfgemeinschaftshauses ist für 2018 vorgesehen. Gebaut werden soll gegenüber der Dorfkirche, auf dem Platz vor dem Gutspark. „Es ist die einzige Fläche, die der Gemeinde gehört in Kotzen“, erklärt Amtsdirektorin Angelika Thielicke. Außer Frage steht für sie die Notwendigkeit eines neuen generationsübergreifenden Mehrzweckgebäudes mit angegliederten Feuerwehrräumen für Kotzen, weil die Gemeinde dort über keine eigenen Räumlichkeiten verfügt. Für eigene Arbeiten, den Jugendclub und die Vereinsarbeit hat die Gemeinde derzeit eine Wohnung gemietet. Auch die Ortsfeuerwehr ist in einem Mietobjekt untergebracht, wo sie ihr Einsatzfahrzeug unterstellen kann, aber weder über einen Schulungsraum noch sanitäre Einrichtungen verfügt. Den auslaufenden Mietvertrag konnte das Amt noch einmal verlängern, bis die Ortsfeuerwehr ihre ans neue Dorfgemeinschaftshaus angegliederten Räume beziehen kann.
„Kotzen hat eine sehr rege Ortsfeuerwehr, auf deren engagierte Einsatzbereitschaft und Arbeit das Amt nicht verzichten kann und auch nicht verzichten möchte“, erklärt Angelika Thielicke die Notwendigkeit, dafür auch die notwendigen besseren räumlichen Voraussetzungen zu schaffen. 68 Mitglieder, einschließlich einer starken Jugendabteilung, vereint die Ortsfeuerwehr, an deren Spitze Robert Fechner als Wehrführer steht. 2015 hat das Amt für 8700 Euro der Ortsfeuerwehr ein gebrauchtes, aber sehr gut erhaltenes Tanklöschfahrzeug Typ LF 8/6 gekauft. Das Fahrzeug hat erst 21 000 Kilometer auf dem Tacho und stand zuvor im Dienst der Feuerwehr Wustermark. In Kotzen hat das Tanklöschfahrzeug ein 43 Jahre altes Einsatzauto abgelöst, das ohne kostspielige Reparaturen nicht die anstehende TÜF-Überprüfung überstanden hätte.
Von Norbert Stein