Die Pläne für die künftige Entwicklung des Brieselanger Zentrums nehmen weiter Formen an. Das Planungsbüro Dr. Szamatolski und Partner hat jetzt eine überarbeitete Version des Masterplans vorgelegt, mit dem der Bereich nördlich und südlich des Bahnhofs – einschließlich der Thälmannstraße – ein neues Gesicht erhalten soll. Mehrere Varianten stehen zur Auswahl.
Danach ist vorstellbar, dass die Autos vom Vorplatz Nord verbannt werden. Sie sollen stattdessen auf 270 Stellplätzen zwischen Gleisanlage und Künstlerhof stehen. Rechts und links des Tunnelausgangs – ebenfalls an der Bahnanlage – sind Fahrradstellplätze denkbar. Der Vorplatz selbst wird parkähnlich angelegt. Ein wichtiges Element könnte zudem ein Gemeinschafts- oder Festhaus sein, dass am südlichen Rand – nahe dem Bahnhof – entstehen könnte. Die Eingänge zur Bahnunterführung sollen aufgeweitet werden.
Bei der Neugestaltung der Südseite muss die Gemeinde auch ihr Rathausproblem lösen. Denn die derzeit genutzten Verwaltungsräume am Markt reichen schon lange nicht mehr aus, die Planer sehen eine Verdopplung der jetzigen Bürofläche als notwendig an. Sie schlagen als beste Lösung einen Neubau vor, der beispielsweise östlich der Unterführung stehen könnte oder aber in einem der beiden neu zu errichtenden Torhäuser zwischen Marktplatz und Bahn. Eine andere Variante sieht anstelle der Torhäuser einen Büroturm vor.
Der Marktplatz selber soll eine bessere Aufenthaltsqualität bekommen, mit weniger Platz für Autos. Geplant ist nur noch eine einzige Fahrbahn – vor den Geschäften auf der Ostseite, mit Stellplätzen an der Seite. Der übrige Bereich bleibt den Fußgängern vorbehalten. Völlig neu geordnet werden könnte der Bereich mit Rewe, Aldi und den Garagen. Dort sind ein Parkhaus und neue Ladenflächen denkbar.
„Wir reden von einem Umsetzungszeitraum von mehr als zehn Jahren“, sagte im Gemeindeentwicklungsausschuss Bürgermeister Wilhelm Garn (CDU). Es gehe beim Masterplan aber erst einmal nur um Ideen. Zudem gab es seitens der Ausschussmitglieder mehrere Anregungen. So wurde vorgeschlagen, anstelle der Garagen ein Parkhaus zu errichten, das auch ein Lärmschutz zur Bahn hin wäre. Des Weiteren verwies man darauf, dass noch unklar ist, auf welcher Seite das geplante dritte Gleis entsteht. Und es wurden Zweifel geäußert, dass Brieselang noch so viele Ladenflächen benötigt wie vorgeschlagen. Unterschiedliche Meinungen gab es dazu, die Bushaltestelle in die Wustermarker Allee zu verlegen. Konkret könnte es aber schon zeitnah mit der Marktneugestaltung werden. Garn plädierte dafür, das Thema vorzuziehen und in die Haushaltsdebatte für 2017 mit aufzunehmen.
Die Fraktionen werden sich nun in der Sommerpause mit dem Masterplan befassen. Zudem sollen die Bürger bis Juli noch einmal Gelegenheit bekommen, Anregungen zu äußern. Das Interesse zur Ausschusssitzung, die extra in der Robinsonschule stattfand wegen des größeren Platzes dort, war allerdings wider Erwarten sehr gering.
Von Andreas Kaatz