Gutgelaunte Besucher, viel Sonnenschein und ein abwechslungsreiches Programm sorgten am Sonnabend für ein schönes Pumpenfest auf dem Marktplatz in Friesack. „Ob Nixe oder Wassermann – pump an, pump an“, sang Karsten Grimm das Friesacker Pumpenlied. Und mit der Zeile „Jeder Bengel greift zum Schwengel und pumpt, was er kann“, stimmte der Minnesänger der Friesacker Pumpenfreunde eine weitere Strophe an. Die Besucher sangen mit.
Zu diesem Zeitpunkt war Karsten Grimm noch nicht bewusst, dass er es ist, der dafür verantwortlich sein wird, dass die Pumpe auf dem Marktplatz auch in den kommenden zwölf Monaten zuverlässig Wasser gibt. Zu sorgen hat er dafür als Friesacker Pumpenmeister 2015/16. Gekürt wurde er dazu von den Friesacker Pumpenfreunden am Sonnabend zum Auftakt ihres mittlerweile 19. Traditionsfestes auf dem Marktplatz.
Übernommen hat Grimm das Amt von Peter Baumgardt, dem Pumpenmeister des vergangenen Jahres. Die Pumpenfreunde dankte ihm für seine zuverlässige Arbeit und nahmen ihm die Pumpenkette ab, die nun Karsten Grimm trägt. Von ihm forderten die Friesacker ultimativ „pump an, pump“. So machte es der Meister, der vor 14 Jahren schon einmal das Ehrenamt inne hatte, dann auch. Er ging zur Pumpe, griff zum Schwengel und füllte einen Eimer mit Wasser, das er dem Flieder am Marktplatz gab. Die Gläser mit Sekt, die derweil verteilt wurden, leerte er mit seinen Pumpenfreunden, die am Sonnabend Ines Gubens als neues Mitglied in ihre Reihen aufnahmen.
Zuvor ließen sie von Joachim Hansen und Holger Brunnert noch die weiterhin geltende Pumpenorder verkünden. So ist gesichert, dass ein weiteres Jahr die Pumpe von Jedermann genutzt werden darf. Auch von den Ratsherren, damit sie frisch und sauber ihren Dienst ausführen. Die Pumpenorder mahnt aber auch zum sorgsamen Umgang mit dem Wasser, damit der Marktplatz nicht überflutet und die Ratsherren keine nassen Füße bekommen bei ihren Entscheidungen.
„Einfach großartig. Das Pumpenfest ist unser schönstes Fest auf dem Marktplatz“, sagte Bürgermeister Klaus Gottschalk, nachdem er sich wie viele andere Besucher bei Ramona Below mit einer Schnitte „Pumpen-Brot“ gestärkt hatte. Tobias Wollenberg machte Eisen glühend und schwang den Schmiedehammer. Der nebenan aufgestellte Prangerkäfig wurde am Nachmittag nicht benötigt, weil sich alle Besucher ordentlich verhielten. Das Heimatmuseum lud zum Besuch ein. Auf der Bühne zeigten die Cheerleader aus Schönwalde Akrobatik, und die Gruppe „Blechzeit“ machte Stimmungsmusik. Am Abend wurde beim Tanz geschwoft.
Von Norbert Stein