Spätestens die schweren Badeunfälle im vergangenen Jahr haben gezeigt, dass es bezüglich der Wasserrettung am Brieselanger Nymphensee Nachholbedarf gibt. So hat der Hauptausschuss der Gemeinde jetzt zugestimmt, 17 000 Euro für den Aufbau einer Wasserrettungsstation zu investieren und noch in den diesjährigen Haushalt einzustellen. „Damit hätten wir eine feste Einrichtung für die Wasserrettung und den Sanitätsdienst. Es wäre eine positive Geschichte, die allen Bürger zugute kommt“, sagte Bürgermeister Wilhelm Garn (CDU). Auch der Pächter des Waldbades würde dies begrüßen, meinte er.
Geplant ist, dass noch in diesem Jahr zwei Container als feste Unterkunft aufgestellt werden. Darüber hinaus sollen mit dem Geld Rettungsgeräte wie Rettungsbretter, Sanitäts- und Notfallrucksack, Gurtretter oder Spinboard angeschafft werden. Geplant ist, dass die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) die Station betreibt, die ansonsten aber im Eigentum der Gemeinde bleibt.
Die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer der DLRG sind schon seit Langem in der Gemeinde aktiv. So sichern sie das Schwimmen von Schul- und Kita-Gruppen ab oder aber sind bei Veranstaltungen wie zuletzt beim Sommerfest am See mit dabei. „Wir wollen mit der Station auch eine alternative Freizeitgestaltung für die Jugendlichen bieten“, sagt Nils Jungius, Vorsitzender des Kreisverbandes Havelland. So ist nämlich geplant, dass in Brieselang künftig auch Rettungsschwimmer ausgebildet werden. Sollte es gelingen, dafür verstärkt Brieselanger zu gewinnen, kann sich Jungius auch vorstellen, dass der Bereitschaftsdienst an den Wochenenden am Nymphensee ausgeweitet werden kann. „Wir benötigen dafür mehr Personal. Denn wir sind alle nur ehrenamtlich tätig“, sagt Jungius. Momentan können die Rettungsschwimmer der DLRG aus Kapazitätsgründen vor allem nur an sehr heißen Tagen mit viel Publikum und zu Veranstaltungen am See sein. Denn sie sind auch in anderen Orten gefragt.
Allein 2015 Jahr konnten drei Rettungsschwimmer ausgebildet werden. Und momentan sei man auch dabei, einen Flüchtling aus dem Iran, der Mitglied im iranischen olympischen Schwimmteam war, für diesen Ehrenamtsjob fitzumachen. Darüber hinaus versuchen die DLRG-Mitglieder ständig, neue Jugendliche für diesen Freizeitjob zu begeistern. Die nächste Gelegenheit besteht am Sonnabend, wenn die DLRG am Nymphensee wieder ihren Ausbildungstag durchführt.
Sei man erst vor Ort, könne man besser um Jugendliche werben und ihnen zeigen, dass Rettungsschwimmer mehr sei „als rumsitzen, Cola trinken und mal ins Wasser springen“, meint Jungius. „Es wäre ein Traum, wenn es mit der Station noch in diesem Jahr klappt, aber spätestens zum Beginn der nächsten Saison sollte sie arbeitsbereit sein“, so der Vorsitzende, für den das Ziel darin besteht, die Station irgendwann mit Rettungsschwimmern aus Brieselang zu besetzen.
Allerdings weist er darauf hin, dass man auch künftig nicht den gesamten See im Blick haben kann, der recht unübersichtlich sei. „Wir wollen zumindest den Strandbereich abdecken.“
Von Andreas Kaatz