In der Aula der Mühlenbecker Käthe-Kollwitz-Schule herrschte am Samstagnachmittag emsiges Treiben. 50 Kita - und Grundschulkinder waren beim Einstimmen auf ihr traditionelles „Konzert der Jüngsten“ der Kreismusikschule entsprechend aufgeregt. Nicht minder ihre Musiklehrer. Auf dem Programm stand das Grimmsche Märchen „Der Wolf und die sieben Geißlein“ und „Die Klassenfahrt zum Mond“ mit der Musik von Uli Führe und Jörg Ehni.
Liebevoll gebaute Kulissen wie die Standuhr oder der Brunnen, sowie von den Eltern geschneiderte Kostüme – herausragend der Wolf, den kurioserweise der kleinste des Ensembles verkörperte – erfreuten auch die zahlreich erschienenen Besucher. Das berühmte Märchen wurde von einer Sprecherin erzählt, auf der Bühne pantomimisch gespielt und musikalisch vom 20-köpfigen Schulorchester und dem Schulchor begleitet. Licht und Tontechnik sorgten zusätzlich für das Gelingen des Auftritts, der beim Versinken des Wolfes im Brunnen vom Publikum begeistert beklatscht wurde.
Nach der Pause gehörte die Bühne dem schwarz gekleideten Kinderchor. Das oben genannte Musical wurde von ihm gesungen und gespielt, einstudiert von Gesangslehrerin Anne Gerwinat. Die vornehmlich rhythmisch rockig unterlegte Musik wurde von einem Instrumentalquartett Klavier, Percussion und Gitarre gestützt. Von einigen Tonpannen mal abgesehen, kamen die Songs bei Zuhörern gut an.
Zur Handlung: Die Eltern einer Schulklasse stimmen mehrheitlich einer Klassenfahrt ihrer Kinder zum Mond zu. Die Schüler starten und landen nach unruhiger Raketenfahrt auf dem Mond. Sie erkunden den Erdtrabanten. Es gibt gefährliche Momente, die sie aber gut als Crew meistern. Mit viel Wissen gestärkt kehren sie glücklich wieder auf die Erde zurück.
„Ab Januar habe ich das mit meinen Chorkindern eingeübt – es war verdammt wenig Zeit“, sagte Anne Gerwinat sichtlich zufrieden danach. Das waren auch die Zuhörer, was man dem reichlichen Applaus entnehmen konnte.
Nach dem Konzert sprach Musikschuldirektor Manfred Schmidt, der bis dahin am Klavier begleitet hatte, über seine Pläne. Er ist erst seit November vorigen Jahres im Amt. „Wir werden in Zukunft noch viel mehr Wert auf die musikalische Früherziehung legen“, sagte er. „Dazu müssen wir in die Kitas und Grundschulen gehen und möglichst eine zusätzliche Lehrkraft gewinnen“. Von ihm war zu erfahren, dass die Kreismusikschule mit ihren Außenstellen in Zehdenick und Gransee rund 1 400 Schüler hat. Besonders gefragt sind die Tasteninstrumente, Gitarre, Gesang, aber neuerdings auch Tanz. Besonderen Schwerpunkt sieht er im Ensemblespiel, wie beispielsweise im Kammerorchester und der „Bande“, aber wir haben auch schon mehrere Jazzformationen.
Von Helmut Schneider