Auch in der dritten Ausgabe von „Wer besiegt Paul?“ am Sonnabend in der Hohen Neuendorfer Stadthalle konnte der Jackpot nicht geknackt werden. Diesmal hat es der Lehrer Michael Fiedler (28) aus Liebenwalde versucht. Er wollte die 1500 Euro gewinnen und dafür unter anderem ein Spielgerät für seinen kleinen Sohn anschaffen. Damit handelte es sich um ein Duell Lehrer gegen Lehrer, denn auch Paul Aurin arbeitet inzwischen an angehender Lehrer an seiner alten Schule – am Marie-Curie-Gymnasium.
„Wer besiegt Paul?“ ist Deutschland größte ehrenamtliche Gameshow. Etwa 50 Helfer sind daran beteiligt, das Spektakel, das wie eine professionelle Fernsehshow wirkt, über die Bühne gehen zu lassen. Es sind Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums, Studenten und viele mehr. Die Show orientiert sich ein wenig an der ProSieben-Show „Schlag den Star“. In bis zu 15 Spielen tritt ein Kandidat gegen Paul Aurin (26) aus Hohen Neuendorf an. Nach Spiel 14, zehn Minuten nach Mitternacht, stand der Sieger – Paul – bereits fest.
Die beiden musste Pappkartons in eine Mülltonne quetschen, ungewöhnliche Google-Suchbegriffe kreieren, Filme anhand von Musiken und Ausschnitten erraten, in einem riesigen Gummiball um die Wette laufen oder Karten werfen. Das spannendste Spiel bestand darin, Holzklötze auf einer nur an einem Seil hängenden Scheibe platzieren.
Zwischendurch gab es auch Musikacts. So trat die Lehrerband „K 07“ des Marie-Curie-Gymnasiums auf. Dario Sonnenburg sang mit einer Talkbox, so dass seine Stimme verzerrt klang, Lea Czichy und Eric Dubs traten mit dem Songs „Valery“ auf.
Der Aufwand war immens. Für das Spiel mit den Gummibällen ist eigens auf dem Sportplatz nebenan unter Flutlicht ein Parcours aufgebaut worden. Mit mehreren Kameras, einer davon hoch oben an einer Drohne, ist das alles in die Halle übertragen worden.
Etwa 11 000 Euro hat die Show gekostet, sagte Moderator Fabian Lindemann. Finanzielle Unterstützung gab es von vielen Unternehmen aus Oberhavel – und vom Publikum. Mit etwa 800 Leuten war das Event seit Wochen ausverkauft.
Ein Jahr lang ist alles vorbereitet worden, eine Woche dauerte der Bühnenaufbau, bis in die Nacht hinein arbeiteten die jungen Leute für die Show. Die Stadthalle ist dem Team von der Stadt Hohen Neuendorf zur Verfügung gestellt worden.
Nicht alles hat während der Show perfekt funktioniert. Als bei einem Reaktionsspiel das Computerprogramm abstürzte, musste das Team Entscheidungen treffen, die nicht jedem im Publikum gefielen. „Aber wir haben daraus gelernt“, sagte Moderator Fabian Lindemann nach der Show. „Wir sind ja keine Profis. Das ist ein Herzensprojekt, ein Hobby, das seinen Preis hat. Das Team hier hat Unfassbares geleistet, auch wenn einiges schief gegangen ist.“
Er dankte am Ende der mehr als vier Stunden langen Show den Freunden und den Familien, die in den vergangenen Wochen einiges aushalten mussten. Ein bisschen enttäuscht war natürlich auch Michael Fiedler, der gegen Paul Aurin verloren hat. „Es war trotzdem ein schöner Abend“, sagte er. „Auch wenn ich mir mehr Sportspiele erhofft habe.“
2017 liegen in Ausgabe 4 dann 2000 Euro im Jackpot.
Von Robert Tiesler