Straßen, Gehwege und Grünstreifen im Hennigsdorfer Stadtgebiet könnten künftig statt alle vier nur noch alle sechs Wochen gereinigt werden, das soll Kosten für Bürger und Verwaltung sparen. Nach einer hitzigen Diskussion samt 20-minütiger Beratungsunterbrechung entschieden das die Hennigsdorfer Stadtverordneten auf ihrer Sitzung am Mittwochabend. Auf Antrag der Fraktion SPD/Grüne enthält die neu verabschiedete Straßenreinigungssatzung den Auftrag an die Verwaltung, herauszufinden, in welchen Straßen auf einen vierwöchigen Reinigungszyklus verzichtet werden kann. „Es ärgert einen, wenn man sieht, dass eine Straße gereinigt wird, in der eigentlich noch nichts zu tun ist“, erklärte Michael Mertke (SPD). Ziel sei es, Reinigungszyklen zu finden, bei denen die Stadt weiter ordentlich aussehe, die Gebühren aber angemessen seien. Dass nicht in allen Straßen gleich viel gekehrt werden soll, darüber waren sich die Stadtverordneten einig. „Viele Hausbesitzer heben den Müll vor ihrem Grundstück selbst auf“, so Ursel Degner. In vielen Gebieten der Stadt reiche es deshalb, wenn die Straßen nur alle sechs Wochen gereinigt würden.
Ob das allerdings Geld spart, ist nicht sicher. Die Verwaltung habe im Zentrum einen Test gestartet, wo ohnehin fast jeden Tag gereinigt wird. Hier wurde statt an sechs Tagen an vier Tagen in der Woche gekehrt. „Dabei hatten wir einen höheren Aufwand, weil mehr Handreinigung gemacht werden musste. Dabei ist kein ökonomischer Vorteil entstanden“, so Dirk Asmus, Fachdienstleiter Öffentliche Anlagen, jüngst im Hauptausschuss. Asmus glaube nicht, dass etwa in Berliner oder Hauptstraße ein sechswöchiger Zyklus reiche. Bei weniger frequentierten Straßen könne das aber anders sein.
Die Gebühren indes sinken 2016 in Reinigungsklasse 1 gegenüber 2013 um rund neun Prozent, in den anderen Klassen erhöhen sich die Gebühren dagegen um etwa zwei bis elf Prozent.
Von Marco Paetzel