Die Gewo Gransee GmbH beabsichtigt, an der Liebenwalder Chaussee in Nassenheide zwei Mehrfamilienhäuser mit je zehn Wohnungen zu bauen. Darüber ist am Mittwochabend in der Gemeindeverwaltung in Löwenberg informiert worden. Wenn bei der Erarbeitung des Bauantrages und der Erteilung der Baugenehmigung keine Probleme auftreten, könnte der Startschuss für das erste Haus noch Ende 2018 fallen. Die Bauzeit wird etwa ein Jahr betragen.
Jung und Alt in der Gemeinde halten
„Die Einwohnerzahl der Gemeinde Löwenberger Land wächst seit einigen Jahren“, sagte Bürgermeister Bernd-Christian Schneck. Das gelte vor allem für die Ortsteile, die an der Bahnlinie beziehungsweise an der Bundesstraße 96 liegen, denn die Leute dort würden mit dem Zug oder dem Auto schnell nach Oranienburg und Berlin gelangen. Trotz des Zuwachses an Einwohner sei aber auch zu beobachten, dass sowohl ältere als auch jüngere Personen die Gemeinde verlassen. Dabei handele es sich um Leute, die kein eigenes Haus bauen können oder wollen beziehungsweise die kein geeignetes und erschwingliches Bauland finden. Um sie dennoch halten zu können, fehle kommunaler Wohnraum. Deshalb sei er froh, so Bernd-Christian Schneck, dass es jetzt zu diesem Projekt kommt.
Architekturbüro kommt aus Fürstenberg
Drei Büros sind von der Gewo Gransee GmbH, zu deren Gesellschaftern die Gemeinde Löwenberger Land gehört, beauftragt worden, Angebote für den Bau von Mehrfamilienhäusern vorzulegen. Durchgesetzt hat sich das Architekturbüro Krüger/Manzke mit Sitz in Fürstenberg. Diplom-Ingenieur und Architekt Marco Manzke stellte am Mittwochabend seine Überlegungen Vertretern der Gemeindeverwaltung und des Nassenheider Ortsbeirates vor. Danach sollen nacheinander zwei Mehrfamilienhäuser mit je zehn Wohnungen gebaut werden, davon sechs 1,5-Raum-Wohnungen (je 36 Quadratmeter groß), drei Zwei-Raum-Wohnungen (48 Quadratmeter) und eine Drei-Raum-Wohnung (65 Quadratmeter). Diese verteilen sich über das Haus wie folgt: je drei 1,5-Raum-Wohnungen und eine Zwei-Raum-Wohnung im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sowie eine Zwei-Raum-Wohnung und die Drei-Raum-Wohnung im zweiten Obergeschoss.
Barrierefreie Bäder im Erdgeschoss
Bei den Wohnungen im Erdgeschoss wird es sich um Wohnraum handeln, der über barrierefreie Bäder verfügt. Zu allen Wohnungen wird es einen überdachten Balkon mit Sichtschutz geben, die Drei-Raum-Wohnung wird über eine Dachterrasse verfügen. Mit einer Ausnahme soll nach Auskunft des Architekten auf sämtlichen Balkonen möglich sein, die Abendsonnen zu genießen, auf eine Balkon wird die Morgensonne scheinen.
Kein Raum ohne Fenster
Zudem wird keiner der Räume in dem Mehrfamilienhaus fensterlos sein und von den Wohnzimmern ist keines auf der Nordseite gelegen. Mindestens eine Wand jedes Zimmers wird eine Länge von 3,75 aufweisen. Damit soll es möglich sein, beispielsweise in einem Schlafbereich neben einem Bett auch noch problemlos einen Schreibtisch aufzustellen. Der Hauseingang wird überdacht, so dass dort Fahrräder oder Kinderwagen trocken stehen können. Darüber hinaus wird zu jeder Wohnung ein Autostellplatz angelegt.
Um die 400 Euro Miete im Monat
Nach den Mietpreisen befragt, sagte Gewo-Geschäftsführerin Marion Schönberg, sie könne sich zehn Euro pro Quadratmeter inclusive der Nebenkosten vorstellen. Anmeldungen für den Wohnraum würden derzeit aber noch nicht entgegengenommen. Die Gewo baut das erste Haus zu 100 Prozent aus Eigenmitteln. Ob es bis zum Bau des zweiten Hauses eventuell eine Fördermöglichkeit gibt, bleibt abzuwarten.
„Wir stecken mitten in der Erarbeitung des Bauantrages“, sagte Architekt Marco Manzke am Mittwochabend. Sein Büro habe sich alle Mühe gegeben, den Anforderungen, die die Gewo an das Aussehen und die Gestaltung der Wohnflächen gestellt hat, so gut wie möglich zu erfüllen.
Zweites Haus soll schnell folgen
„Das Projekt ist wirklich gut durchdacht. Man merkt, dass Sie sich viele Gedanken gemacht“, lobte Nassenheides Ortsvorsteherin Andrea Schild das Projekt. Sie hoffe, dass das erste Haus nun schnell gebaut werde und dass diesem Bau schnell das avisierte zweite Haus folgen werde.
Von Bert Wittke