In Wittstock wird am Freitag voraussichtlich in den Kitas „Dossespatzen“, „Kinderland“ und „Waldring“ gestreikt. Ausweichvarianten gibt es nicht. Dafür fehle das nötige Personal. Das teilte gestern Kulturamtsleiterin Dorothea Stüben mit. In der Gemeinde Heiligengrabe waren Bürgermeister Holger Kippenhahn gestern keine bevorstehenden Streikaktionen bekannt. Dort finde in allen vier Einrichtungen normaler Betrieb statt.
Der Streikaufruf der drei Gewerkschaften Verdi, Erziehung und Wissenschaft (GEW) und des Deutschen Beamten-Bundes gelte zunächst bis zum morgigen 28. Mai. Wie es danach weitergeht, „hängt davon ab, ob uns dann von der Arbeitgeberseite ein verhandelbares Angebot vorliegt. Bisher haben wir noch gar nichts“, sagte gestern Claudia Seipelt, die stellvertretende Verdi-Geschäftsführerin für Nordwestbrandenburg.
Die Gewerkschaften fordern, die Arbeit der Erzieherinnen, Heilerziehungspfleger, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen in den Kommunen in höherem Maße anzuerkennen. „Das Niveau in den Einrichtungen steigt immer weiter, und es wird ständig mehr verlangt“, sagt Claudia Seipelt.
Andererseits werde diese Tatsache finanziell nicht anerkannt. Deshalb sei eine „ordentliche Aufwertung“ der geleisteten Arbeit längst überfällig. Um mit Nachdruck genau darauf hinzuweisen, gibt es dieser Tage größere Veranstaltungen in mehreren Städten des Landes – gestern in Velten und Rathenow, heute sollen weitere in Oranienburg und Falkensee folgen.
„Die jeweiligen Bürgermeister machen dabei immer wieder klar, dass sie unsere Forderungen unterstützen“, betont Gewerkschafterin Claudia Seipelt. Auch die Eltern zeigten zumeist Verständnis für die Streiks, obwohl ihnen gerade dadurch bei der Kinderbetreuung einige Flexibilität abverlangt wird.
Mitarbeiter der fünf kommunalen Kitas in der Gemeinde Gumtow haben ihren Streik beendet. Als einzige im Raum Kyritz waren sie nach gescheiterten Tarifverhandlungen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit den Arbeitgebern für drei Tage in den Ausstand getreten.
Von Björn Wagener