Ein Bewohner der Seniorenwohnparks in Radensleben hat am Donnertagabend einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst ausgelöst. Laut Polizei war der Mann offensichtlich psychisch verwirrt. Er soll Mitarbeiter beschimpft haben und aufgebracht durch die Gegend gelaufen sein. Dabei hat er auch den Feueralarm ausgelöst.
Bei der zentralen Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst in Potsdam ging der Alarm gegen 19 Uhr ein. Die Mitarbeiter riefen sofort alle verfügbaren Kräfte in der Nähe zu Hilfe: Feuerwehren aus der Wache Süd-Ost in Lichtenberg, aus Gnewikow und aus Neuruppin.
Ein Rettungswagen war schon vorher vor Ort. Weil sie den aufgebrachten Mann allein offenbar nicht beruhigen konnten, alarmierten die Mitarbeiter des Rettungsdienstes zur Verstärkung die Neuruppiner Polizei.
Feuerwehr vermuteten einen Brand im Seniorenwohnpark
Wenig später traf die Feuerwehr vor Ort ein, außerdem ein zweiter Rettungswagen, der bei größeren Einsätzen der Feuerwehr zur Sicherheit immer mit alarmiert wird. Die Feuerwehrleute waren bis zuletzt davon ausgegangen, dass es im Seniorenwohnpark tatsächlich einen Brand geben könnte. Auch, weil es aus dem Pflegenheim keine anderslautende Rückmeldung für die Leitstelle gab, sagt Einsatzleiter Axel Zoschke. Er war direkt von seiner Schicht in der Potsdamer Leitstelle zum Alarm in Radensleben gefahren.
Erst mit Hilfe eines Notarztes gelang es, den aufgebrachten Mann zu beruhigen. Ein Rettungshubschrauber hatte den Arzt in aller Eile nach Radensleben geflogen; er war im Park hinter dem Pflegeheim gelandet. Der Bewohner des Heimes wurde unter Polizeibegleitung in einem Rettungswagen schließlich in die Ruppiner Kliniken gebracht.
Die Feuerwehr konnte gegen 19.45 Uhr wieder abrücken. Die Wehren waren mit sechs Fahrzeugen und 33 Frauen und Männern im Einsatz. Auch der Hubsteiger aus Neuruppin war nach Radensleben ausgerückt.
Schon ein kleines Feuer kann schwere Folgen haben
Dass die Leitstelle so viele Kräfte alarmiert, hat einen Grund: Bei einem tatsächlichen Brand werden schnell viele Helfer gebraucht, um die Bewohner in Sicherheit zu bringen. Selbst dann, wenn es sich nur um ein kleines Feuer handelt. Vor einigen Jahren hatte ein brennender Papierkorb dafür gesorgt, dass die Bewohner eines ganzen Gebäudes evakuiert werden mussten.
Der Seniorenwohnpark gehört zur Marseille-Gruppe. Das Unternehmen hat das Pflegeheim vor 25 Jahren übernommen, saniert und ausgebaut. Inzwischen gibt es dort Platz für 121 Bewohner. Neben alten Menschen werden vor allem chronisch geschädigte Suchtpatienten betreut. Die Leiterin des Heimes wollte sich zu dem Einsatz am Donnerstag nicht äußern.
Von Reyk Grunow