Hier ein Schnäpschen, da ein Schaumkuss oder Salzgebäck: Kleine Aufmerksamkeiten gehören bei den Sagenhaften Abendspaziergängen einfach dazu – und lockere Sprüche sowieso.
Ein weiteres Mal hatte die Stadt Wittstock am Freitagabend zu einem dieser Höhepunkte geladen, die traditionell die Orchesterfeste einläuten. Bürgermeister Jörg Gehrmann und seine Stadtsoldaten führten den Tross mit Hunderten von Spaziergängern an.
Im Fackelschein durch die Innenstadt
Im Fackelschein ging es durch die Innenstadt – vorbei an 24 Schaubildern, die diesmal das Handwerk und Gewerbe früherer Zeiten beleuchteten. Los ging es mit Salz-Henning am Durchgang zum Markthof. Die Spaziergänger begegneten dem Maler Georg Marschall; dem Zollobersekretär Lemke vom Königlich-Preußischen Hauptzollamt Wittstock, der konfiszierte Ware versteigerte; einem Milch- und Butterhandel, einem Schuhmacher, einem Polsterer; einem Schmied, Webern, Landwirten oder einem Frisörgeschäft. Netze knüpfende oder auch badende Frauen, „Leichte Mädchen“ und schwedische Blasmusiker waren ebenfalls dabei.
2000 Mitwirkende in all den Jahren
Das Wittstocker Blasorchester hatte die Gäste auf dem Marktplatz mit zünftigen Klängen auf den Spaziergang eingestimmt, den Bürgermeister Gehrmann dann um 21 Uhr eröffnete. Er dankte den vielen Helfern, die diese Spaziergänge überhaupt erst möglich machten. In all den Jahren hätten 2000 Menschen an den Schaubildern mitgewirkt. Nach dem etwa anderthalbstündigen Rundgang ließen die Wittstocker den warmen Sommerabend bei Musik und einem Imbiss ausklingen.
Von Björn Wagener