Der Muff so einiger Jahrzehnte wabert dem Besucher des Jugendclubs von Ganzer entgegen. Ein Fenster ist mit Hartpappe vernagelt. Deckenplatten hängen lose. Den Betonfußboden durchziehen Risse. Wurzeln eines benachbarten Baumes dürften die Ursache dafür sein. Schön ist anders.
So weit es möglich ist, soll dieser Raum mit einer Renovier-Aktion am kommenden Wochenende aber wieder so schön wie möglich aussehen. Es soll ja auch erst wieder ein richtiger Jugendclub werden. „Unsere Vorgänger hier haben nicht gerade einen guten Ruf hinterlassen. Wir wollen das jetzt ändern“, sagt Benjamin Manzel. Der 17-Jährige hat die Schlüsselgewalt über das Gebäude. Er gehört zur neuen Generation von Ganzer. Auch eine noch jüngere steht schon bereit, den Club wieder zu nutzen. Manzels elfjährige Schwester Leonie etwa gehört dazu.
Baracke in Ganzer entstand zu DDR-Zeiten als Gemeinschaftswerk
Bis zu 15 Kinder und Jugendliche insgesamt könnten den Raum dann nutzen. „Das Haus entstand mal zu DDR-Zeiten als Gemeinschaftswerk“, erzählt der frühere Ortsvorsteher Wilfried Hegermann. „Es ist toll, wie sich die Jugend jetzt wieder darum kümmern möchte“, sagt dessen Nachfolger Peter Weller.
„Die alte Decke muss raus, eine neue rein, und wir wollen malern“, erklärt Benjamin Manzel. Er hofft, dass sich ab Freitagabend bis Sonntag möglichst viele fleißige Helfer einfinden. Denn das Vorhaben gehört zur diesjährigen 48-Stunden-Aktion der Berlin-Brandenburgischen Landjugend (BBL) in der Region.
Im Auftrag der BBL wird in Ganzer seit einiger Zeit mittwochs ab 15 Uhr ein Spiel- und Bastelnachmittag für Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren angeboten. Diesen sogenannten Nachwuchsclub betreut Petra Schumacher.
Wie die von der BBL für die Jugendsozialarbeit im gesamten Gemeindegebiet von Wusterhausen zuständige Renita Schulz erklärt, beteiligen sich auch andere Orte an der Aktion: In Dessow wollen die Großen einen Raum für die Kleinen als Nachwuchsclub herrichten. In Nackel geht es ebenso darum, einen neuen Raum aufzumöbeln. In Wusterhausen selbst werden die Außenanlagen des Clubs angepackt.
Von Matthias Anke