Der seit gut einem Jahr dauernde Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat wohl wenig damit zu tun, dass die Arbeiten für ein Clubhotel in Steinberge an der Landesstraße zwischen Neuruppin und Kunsterspring noch nicht begonnen haben. Zwar handelt es sich bei dem Investor, der Berlin Pharma Gesellschaft (BPG), um ein Unternehmen, dem Ärzte und Pharma-Unternehmer aus Russland und der Ukraine angehören sollen. „Die Geschäfte gehen aber trotz des Krieges weiter“, versichert Nico Erbe. Der Protzener ist Koordinator für die BPG.
Das 2002 gegründete Unternehmen will auf dem Gelände des früheren Ferienlagers in Steinberge bereits seit 2008 bis zu zehn Millionen Euro investieren. Entstehen sollen dort ein Hotelkomplex mit bis zu 100 Betten, zwei Restaurants, eine Wellnessanlage sowie Sport- und Erholungsplätze. „Wir hoffen, dass es in diesem Jahr richtig los gehen kann“, betont Koordinator Erbe.
Einige Hürden sind noch zu nehmen
Dafür muss das Projekt allerdings noch einige Hürden meistern. So fehlt weiterhin eine Stellungnahme des Kreis-Umweltamtes zum Gutachten für das Umsiedeln von Fledermäusen. Denn das Areal in Steinberge, zu dem ebenfalls der Giehmsee gehört, befindet sich in einem sensiblen Naturbereich. In diesem leben nicht allein mehrere Fledermausarten, für die die Investoren Ersatzquartiere schaffen müssen, sondern ebenfalls Bachstelzen, Eisvögel und Rauchschwalben.
Lärmschutzwände müssen sein
Erst wenn die Stellungnahme des Umweltamtes vorliegt, könnte das eigentliche Verfahren zum B-Plan eingeleitet werden, sagt Robert Liefke aus dem Neuruppiner Rathaus. Wie lange der Kreis noch für sein Prüfen braucht, das blieb gestern offen. Klar ist aber, dass die Stadt auf das Errichten von drei Lärmschutzwänden besteht. Nur damit könnten die Lärmvorschriften eingehalten werden, hieß es bereits in einer Mitteilungsvorlage zum Stand des Millionen-Projekts im August 2013. Demnach trägt der Investor auch eine Mitschuld daran, dass die Arbeiten für das Clubhotel in Steinberge bis heute nicht begonnen haben.
Denn obwohl sich die BPG verpflichtet habe, alle für das Aufstellen des Bebauungsplanes erforderlichen Kosten zu tragen und diese nach Anforderung an die Stadt zu überweisen, hat das wohl nicht so einfach geklappt. Vielmehr habe es ein „aufwendiges Ringen“ um die Übernahme der Kosten gegeben. Das bestreitet die BPG allerdings: Demnach habe das Rathaus erst drei Jahre nach Beginn des Genehmigungsverfahrens gemerkt, dass noch Gutachten einzuholen sind.
Von Andreas Vogel