Der Sportverein Rot-Weiß Kyritz soll ein neues Sporthaus bekommen. Den Stadtverordneten liegt jetzt jedenfalls ein entsprechender Vorschlag der Stadtverwaltung vor. Als Erster wird sich der Hauptausschuss bei seiner Sitzung am Dienstagabend damit beschäftigen.
Ausgangspunkt ist der Zustand des vorhandenen Gebäudes. Der vordere Teil stammt dem Vernehmen nach noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Genauere Angaben liegen derzeit nicht vor. Der hintere Anbau entstand später zu DDR-Zeiten. Die Stadtverwaltung schätzt ein: „Über die Jahre hat die Bausubstanz stark gelitten.“ Das Haus sei marode. Eine Begehung habe vor allem Schäden durch Feuchtigkeit offenbart. Grund sei vor allem die Jahrzehnte alte Dacheindeckung. Die Dachbahnen stammen demnach noch aus DDR-Produktion. Reparaturversuche hätten kaum Erfolg gebracht. Das Dach bleibe undicht.
Elektro, Heizung, Sanitär
Auch die Ausstattung entspricht nicht mehr den Anforderungen. Die alten Elektroheizkörper verursachen hohe Betriebskosten, für die der Verein auf Zuschüsse der Stadt angewiesen ist. Die Elektroinstallation gilt als ebenso unzureichend wie die Sanitäranlagen. Die Kyritzer Bauverwaltung zieht den Schluss: „Eine Sanierung ist in diesem Fall nicht zu empfehlen, da durch diesen schlechten Zustand sehr hohe Kosten auf die Stadt Kyritz zukommen würden.“
Der SV Rot-Weiß ist bereits selbst aktiv geworden: Über den Kreissportbund hat er sich für den „Goldenen Plan Brandenburg“ beworben. Das Sporthaus hat es auf die Prioritätenliste des Förderprogramms geschafft. Allerdings hatte man dabei noch eine Sanierung im Blick. Nun geht es um einen Neubau. Dafür sind neue Anträge nötig.
Verein trägt nach Kräften bei
Rot-Weiß hat angeboten, die derzeit auf rund 30 000 Euro geschätzten Planungsleistungen selbst in Angriff zu nehmen. Das hat offenbar auch terminliche Gründe. Denn für die Fördermittel müssen die Baupläne bis spätestens September vorliegen. Das bekommt die Stadt nicht so schnell hin.
Gemeinsam wollen sich Stadt und Verein nun als nächstes mit Nachbarkommunen austauschen, die bereits ähnliche Vorhaben realisiert haben. Das soll als Grundlage für die eigenen Planungen dienen. Damit wären dann auch genauere Kostenschätzungen möglich. Derzeit geht man ganz grob von etwa 380 000 Euro aus. Sollte es die erhoffte Förderung geben, müsste die Kommune knapp 120 000 Euro beisteuern.
Stadt müsste den Sportplatz kaufen
Das ist die Frage, mit der sich die Stadtverordneten nun befassen: Soll die Stadt die Ausgabe für nächstes Jahr einplanen? Außerdem ist noch eine Voraussetzung zu erfüllen, damit überhaupt eine Chance auf Fördermittel besteht: Derzeit ist die Stadt nur Pächterin des Geländes, das sie an den Sportverein unterverpachtet. Förderung erhalten aber nur Eigentümer. Kyritz strebt daher den Kauf des Areals an.
Darüber wollen die Mitglieder des Hauptausschusses ebenfalls am Dienstagabend beraten, wenn auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die öffentliche Sitzung beginnt um 18.30 Uhr im Saal des Rathauses.
Von Alexander Beckmann