Feierlich ging es am Montagabend im Kyritzer Rathaus zu: festlich gekleidete Menschen, Klaviermusik, Buffet. Wie schon in den Jahren zuvor hatte die Stadt aus Anlass des Internationalen Tages des Ehrenamtes zum Empfang in den Ratssaal geladen. Vorschläge für die Gästeliste waren von den Kyritzern selbst gekommen. Sieben Bürger beziehungsweise Bürgergruppen waren für den Ehrenamtspreis 2015 der Stadt Kyritz nominiert worden. Alle waren zum Empfang eingeladen und wurden bei der Gelegenheit öffentlich gewürdigt.
Eckhard Kutzer, Oliver Normann und Elisabeth Ziems hatten die Bürgerinitiative „Rettet den Klostergarten“ vorgeschlagen. Sie sei ein Beispiel für gelebte Demokratie und habe viel Zeit und Kraft investiert, um den Klostergarten in seiner jetzigen Form zu erhalten.
Der Holzhausener Ortsbeirat nominierte Andreas Lange, der seit Jahren und Jahrzehnten in der Feuerwehr, im Bürgerverein, in der Stadtverordnetenversammlung, in der Kirchengemeinde und als Ortsvorsteher aktiv ist.
Ein junger Kyritzer engagiert sich für andere Jugendliche
Im Namen von Outlaw, einem Träger der Kinder- und Jugendarbeit, schlug Bereichsleiterin Ute Hohlfeld den erst 19-jährigen Julian Krüger für den Ehrenamtspreis vor. Der junge Kyritzer sei einst selbst Besucher des Jugendfreizeitzentrums gewesen und arbeite inzwischen regelmäßig ehrenamtlich daran mit, Kindern und Jugendlichen Freizeitangebote zu unterbreiten.
Die SPD-Fraktion der Kyritzer Stadtverordnetenversammlung hielt Gerhard „Willi“ Dorn aus Gantikow für würdig, den Preis zu erhalten. Er engagiere sich seit mehr als 20 Jahren unter anderem als Ortsbürgermeister, im Anglerverein, in der Feuerwehr und zeitweise in der Stadtverordnetenversammlung, organisiere Veranstaltungen aller Art.
Kinder und Betreuer aus der Kyritzer Kita „Spatzennest“ sprachen sich für die Elterntheatergruppe der Kita „Hundert Sterne“ aus. Seit zehn Jahren sorgen die Laienschauspieler dafür, dass Kinder aus Kitas und Grundschulen des Altkreises Kyritz in der Weihnachtszeit die Welt der Märchen erleben.
Ohne das ehrenamtliche Engagement keine Zukunft
Harald Backhaus, der Ortsvorsteher von Berlitt, nominierte Elfriede Hähnel. Sie leitet seit mehr als 20 Jahren die Ortsgruppe der Volkssolidarität, brachte den Seniorensport nach Berlitt, organisiert Romméabende, steht stets als Helferin bei Veranstaltungen im Dorf zur Verfügung und leistete nach Kräften ihren Beitrag zum Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.
Der Ehrenamtspreis 2015 der Stadt Kyritz ging aber an Ursel Kasüschke, die der Seniorenbeirat des Altkreises Kyritz vorgeschlagen hatte. Ursel Kasüschke hatte den Beirat 1993 mitbegründet und war bis 2013 seine Vorsitzende. Ihre Mitstreiter schätzen sie für ihren Einsatz bei der Vorbereitung der jährlichen Seniorenwoche und weiterer Veranstaltungen sowie bei der Vertretung der Interessen älterer Menschen ganz allgemein. Ursel Kasüschke feierte gestern ihren 80. Geburtstag.
Bürgermeisterin Nora Görke würdigte beim Ehrenamtsempfang natürlich die für den Preis Nominierten, aber auch alle anderen engagierten Bürger: „Unsere Stadt und ihre Ortsteile hätten ohne ihr Engagement keine Zukunft.“ Ob Kultur, Gemeinschaftsleben, Senioren- oder Jugendarbeit, Sport oder Feuerwehr – kaum etwas sei ohne ehrenamtliche Helfer denkbar. „Sie alle verdienen höchste Anerkennung. Wir wollen und können auf sie nicht verzichten.“
Von Alexander Beckmann