Wird dieser Sommer spektakulär? Noch ist es zu früh, Bilanz zu ziehen, doch kündigen sich in der Pflanzenwelt schon Rekorde an. Jedenfalls ist das so auf dem Grundstück von Lieselotte und Bernhard Steffen in Wusterhausen. Von einer Hecke umschlossen, mit hohen Kiefern als benachbarte Schattenspender, sind auf lockerem Boden Lilien gewachsen, die sind überragend. Und das in jedem Wortsinn. Im feinen Gärtchen am Haus, zwischen Relax-Rasen und kleinem Pavillon, haben sich die Blumen in nur zwei Jahren zu gewaltigen Hinguckern entwickelt.
Urlauber vom nahen Campingplatz bleiben bei ihren Spaziergängen staunend stehen. So etwas haben sie noch nie gesehen. Das größte von sieben Exemplaren misst etwa 2,30 Meter. Die Freude an den unterschiedlichen leuchtenden Farben von Weiß, über Gelb bis zum kräftigen Rot, wird vom typischen betörenden Duft verstärkt, der den kelchartigen Blüten entströmt. „Besonders am Abend entfaltet er sich stark“, sagt die Hobbygärtnerin, die das Gedeihen ihrer Pflanzen höchstens mit Wasser, düngendem Blaukorn oder Hornspänen unterstützt.
Für die Vase sind die Blumen zu schade
Als sie die Blumenzwiebeln in die Erde steckte, ahnte sie noch nicht, dass ihr die Kinder Floras mal so gewaltig über den Kopf wachsen würden. In die Vase kommt bei ihr keines der Blütenstengel. „Ich will alle hier um mich haben. Wir sind ja sowieso fast den ganzen Sommer über draußen“, so die 79-Jährige.
Die Liebe an der Natur teilt sich mit ihrem Mann. Neben den Lilien verdient sich auch eine Hortensie das Prädikat „riesig“. Und in der Ecke von Steffens Grünland gedeiht es rot und fest an daumendicken Verästelungen von zwei Tomatenpflanzen. Der Kompost ist ihr Bett.
Von Wolfgang Hörmann