Brandenburgs Finanzminister Christian Görke (Linke) hat dem Amt Neustadt große Hoffnungen auf Gelder in Millionenhöhe aus dem neuen Infrastrukturförderprogramm für Kommunen gemacht. Aus dem mit 130 Millionen Euro gefüllten und bis 2019 zur Verfügung stehenden Topf sind allein 80 Millionen Euro für die Infrastruktur im Bildungsbereich vorgesehen.
Schwerpunktmäßig sollen sich laut Görke mit dieser Hilfe Schulzentren weiterentwickeln, die sich durch langjähriges gemeinsames Lernen auszeichnen – wie die Neustädter Prinz-von-Homburg-Schule. „Es ist bemerkenswert, was hier existiert, eine Grundschule mit anschließender Sekundarstufe 1 und 2, also der gymnasialen Oberstufe, aber auch ein Förderschulanteil und dann das Spezialprofil Reiten“, sagte der Minister dort am Mittwoch bei einem Besuch. Schulleiter Ronald Roggelin stellte ihm seine Einrichtung vor.
Schule Neustadt punktet besonders mit Reitunterricht
Dass von den 752 Schülern mehr als 420 auf den weiterführenden Schulteil ab Klasse 7 entfallen und von ihnen wiederum allein wegen der Spezialausrichtung ein Drittel aus dem gesamten Bundesgebiet nach Neustadt kamen, beeindruckte Christian Görke. Kathrin Lorenz, in der Verwaltung des Amtes Neustadt als Schulträger für den Bildungsbereich verantwortlich, erläuterte dem Minister, dass rund um die Schule und ihr Reitunterrichtsprofil jährlich mittlerweile mehr als zwei Millionen Euro Jahresumsatz erzielt werden: vom Tierarzt über Internatsgebühren bis zu den 70 involvierten Arbeitsplätzen.
Prinz-von-Homburg-Schule hat großen Investitionsbedarf
Doch an dieser Schule gibt es erheblichen Investitionsbedarf. Amtsdirektor Dieter Fuchs bezifferte ihn mit 3,5 Millionen Euro. Beispielsweise müsse Barrierefreiheit geschaffen werden. Und dem Sportplatz fehle es an einer Laufbahn. „Das sind Investitionen, die wir alleine nicht stemmen können“, sagte Fuchs. Die jeweiligen Fördergeldanträge sind daher nun gestellt. Sie werden laut Minister Görke jetzt fachlich bewertet, denn er entscheide schließlich nicht allein darüber. „Aber nach dem, was ich hier gesehen habe, gehe ich davon aus, dass die Schule Neustadt eine der ersten sein wird, die das Geld bekommen.“
Von Matthias Anke