Ein gutes Dutzend Anträge für den Topf „Kulturförderung 2016“ liegt im Kyritzer Rathaus vor. Ihnen ist zu entnehmen, dass es viele neue, spannende Projekte für die Stadt geben wird, wie die für die Kulturarbeit zuständige Verwaltungsbeschäftigte Manuela Bismark informiert. Beinahe die Hälfte aller, die Geld für ihre Angebote benötigen, seien neu dabei. Insgesamt gibt es 23 000 Euro zu verteilen, wenn die Stadtverordneten dem Haushaltsplan zustimmen. Das ist etwas mehr, als für dieses laufende Jahr 2015 zur Verfügung steht.
Einer unter den Neuen ist laut Manuela Bismark der Kyritzer Heimatverein. Wenn alles klappt, könnte dieser mit Hilfe einer finanziellen Zuwendung drei große Ausstellungen auf die Beine stellen, Titel: „Persönlichkeiten unserer Region“, „200 Jahre kommunale Bürokratie“ und „Die Geschichte des Angelsports“.
Aber auch altbekannte Einrichtungen, die Veranstaltungen durchführen, die es ohne Förderung kaum geben würde, sind dabei. So die Stadtbibliothek mit ihrem Sommerleseclub oder der Breddiner Pfarrsprengel. Bei dem ist neu, dass dieses Mal der Förderverein Rehfelder Kirchberg im Vordergrund steht. Es geht um die in diesem Jahr gestartete und fortzuführende Reihe „Wortspiel“. Auch die nunmehr 25. Kyritzer Kirchenmusiken, darin erneut das Kindermusical, sollen berücksichtigt werden.
„Jeder, der die Kultur in der Stadt bereichert, war antragsberechtigt“, erklärt Manuela Bismark: „Das gilt zudem auch für alle, die in unseren Partnerstädten Projekte planen.“
Zum Zuge kommen nach bisherigem Stand deshalb nun auch Ulrike Henseler und Juschka Weigel aus der Neustädter Gemeinde Breddin. Die beiden Frauen planen die öffentliche Aufführung eines besonderen, mit Tanz verbundenen Theaterstücks, womöglich unmittelbar auf dem Kyritzer Marktplatz. Juschka Weigel ist professionelle Tänzerin mit internationalem Renommee. Sie leitet in Breddin seit einiger Zeit zudem Chigong-Kurse. Ulrike Henseler arbeitet als Märchenerzählerin und ist als Clownin unterwegs, unter anderem in Krankenhäusern.
Vom Kyritzer Fördertopf soll zudem auch die „Fete de la musique“ im Stadtteil Teetz profitieren. Sie wird dort von einer Kulturinitiative gestemmt. Gleichfalls musikalisch ist der Schwerpunkt, mit dem Uwe Weiksznorat für nächstes Jahr auf sein Projekt aufmerksam macht: Er, der in Kyritz eine Musikschule betreibt, will in der Kyritzer Ortslage Karnzow ein Band-Camp für Jugendliche samt Konzert organisieren. Der „Förderverein Klosterviertel Kyritz“ plant Improvisationstheater und dazu Workshops. Auch der Spätaussiedlerverein „Flämmchen“ will sich kulturell darbieten. Zur Vorbereitung eines besonderen Filmprojekts hat sich der Teetzer Kai Seekings angemeldet. Er plant einen Streifen mit dem verheißungsvollen Titel „Die Knatterbande“.
Film und Medien, Migration, Geschichte , Theater, Musik, Tanz: „So breit war das Spektrum noch nie“, sagt Manuela Bismark. Zudem: Für einen Verein, der nichts beantragte, habe sie selbst es veranlasst, dass „Mittel gesichert“ werden: für die Theaterleute „Knattermimen“ und deren nunmehr schon 20. Theaternächte.
Von Matthias Anke