Die Nachricht von der am vergangenen Wochenende bis zur Unkenntlichkeit zu Tode gequälten Katze, die auf einem Kinderspielplatz in Kyritz gefunden wurde, sorgte via Internet bundesweit für Entsetzen. Aber auch die Mitglieder des Tierschutzvereines Ostprignitz-Ruppin habe sie „hart getroffen“, wie Susanne Höhne vom Vorstand mitteilt: „Fassungslos über so viel Brutalität fragt man sich immer wieder nach dem Motiv für solche Tat.“
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt. Das Strafgesetzbuch sieht eine Freiheits- oder empfindliche Geldstrafe dafür vor. „Doch es kann nur zu einer Verurteilung kommen, wenn der oder die Täter für diese grausame Tat gefunden werden.“ Der regionale Tierschutzverein ruft deshalb mögliche Zeugen auf, der Polizei jeden noch so kleinsten Hinweis mitzuteilen.
Tierschützer aus Frankfurt loben ebenfalls Belohnung aus
Die in Sulzbach bei Frankfurt am Main ansässige Tierschutzorganisation „Tasso“ geht einen Schritt weiter. Sie hat eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise ausgesetzt. „Tasso“ ist bekannt auch als Europas größtes Haustierzentralregister, in dem fast acht Millionen Tiere erfasst sind.
Diese Organisation habe von dem „an Brutalität kaum zu überbietenden Fall von Tierquälerei“ in Kyritz aus Medienberichten erfahren und so auch aus der MAZ. Demnach wurde auf einem Kyritzer Kinderspielplatz eine Katze von einem oder mehreren Unbekannten grausam zu Tode gequält, indem sie auf mehrere Spielgeräte geschlagen und teilweise enthäutet wurde. Nach Polizeiangaben war das Tier auf den ersten Blick kaum noch als Katze erkennbar.
Täter kann für Tierquälerei bis zu drei Jahre ins Gefängnis
„Wir sind entsetzt über die unglaubliche Grausamkeit, mit der hier ein fühlendes, wehrloses Lebewesen getötet wurde“, sagt Mike Ruckelshaus, bei Tasso Leiter des Bereichs Tierschutz Inland. „Daher haben wir uns entschieden, eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise auszusetzen, die zur Ergreifung des Täters führen.“ Diese Tat stellt auch laut Ruckelshaus kein Bagatelldelikt dar, sondern gelte nach dem Tierschutzgesetz als Straftat, die mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren geahndet werden kann.
Kyritzer Tierfreunde, die von dieser Belohnung erfuhren, in der Öffentlichkeit namentlich jedoch nicht genannt werden möchten, stockten den Betrag um 1000 Euro auf. Damit gibt es über Tasso jetzt eine Belohnung von 1500 Euro für Hinweise, die den Täter überführen und zu einer Verurteilung beitragen.
„Es ist kein Dummer-Jungen-Streich mehr“
Dass es dazu kommt, hofft auch Margit Preiß aus Kolrep (Gemeinde Gumtow). Sie betreibt dort einen Gnadenhof für alte und kranke Tiere und hatte auch mit streunenden Katzen schon viel zu tun. „Das war kein Kinderstreich und auch kein Dummer-Jungen-Streich“, sagt sie angesichts des ausgeweideten und gehäuteten Tieres. Von wem es stammte, oder ob es sich tatsächlich um eine herrenlose Katze handelte vor dem Hintergrund auch in Kyritz anhaltender, sogenannter Katzenschwemme, ist noch unklar.
Polizei: Hinweise im Fall nimmt die Ostprignitz-Ruppiner Polizeiinspektion in Neuruppin unter 03391/ 354-0 entgegen.
Von Matthias Anke