Der Veranstaltungskalender ist prall gefüllt. 20 Mal im Jahr trommeln die Mitglieder vom Dorfverein in Eichenfelde zu einem Fest, einer Feier oder sportlichen Veranstaltung. Dabei gründete sich der Verein im Oktober 2008 eher als Art Zwangsgeburt.
Vereinschef Thomas Behrendt blickt lieber nach vorn. Die alten Geschichten sind für ihn „längst Geschichte.“ Eichenfelde sollte 2008 an die Wehr in Biesen angeschlossen werden. Dies sah der neue Gefahrenabwehrplan für Wittstock und seine Ortsteile vor. Doch die acht Brandschützer aus Eichenfelde kämpften darum, dass trotz der Fusion ihr Standort mit Fahrzeug erhalten bleibt. „Wenn bei uns die Sirene geht und wir dann erst nach Biesen fahren, sind die Kameraden dort bereits ausgerückt“, sagt Thomas Behrendt. Die Fusion kam nicht zustande, das Einsatzfahrzeug wurde abgezogen, nur ein Feuerwehrmann wechselte nach Biesen. Alle andere Aktiven aus Eichenfelde traten damals aus der Wehr aus.
„Ohne die Vereinsgründung hätten wir auch das ehemalige Feuerwehrhaus verloren“, so Behrendt. Er gehört zu den 32 Gründungsmitgliedern. Heute sind dort 42 Frauen und Männer im Alter von 24 bis 86 Jahren aktiv. Anfangs hielt Dieter Wiedemann als Vereinsvorsitzender die Fäden in der Hand. 2009 folgte der Wechsel zu Thomas Behrendt.
Er agiert seit sieben Jahren in dieser Funktion. Wiedemann ist seit diesem Jahr Schatzmeister. Auch Petra Leddin zählt zu den Gründungsmitgliedern und ist seit 2012 die stellvertretende Vorsitzende. Das Vereinsdomizil befindet sich im ehemaligen Feuerwehrgebäude in Eichenfelde.
Zu Feuerwehrzeiten stemmten die Brandschützer auch das Dorfleben. Damals hatten sie die Feste und Feiern auf die Beine gestellt. Weihnachtsbaumverbrennen, Osterfeuer oder das Sommerfest gehörten zu den festen Größen. „Wir wollten diese Feste nicht verlieren und gründeten deshalb den Dorfverein“, erinnert sich der 55-Jährige. 15 Veranstaltungen standen anfangs auf dem Plan – mittlerweile zählen die Mitglieder bis zu 20 Termine im Jahr.
Veranstaltungen weit über Dorfgrenzen hinaus bekannt
Die Veranstaltungen sind weit über Eichenfeldes Grenzen hinaus bekannt – aus Platzgründen stellen die Organisatoren oftmals auch Zelte hinterm Vereinshaus auf. Besonders der Triathlon oder die Winterwanderung gehören inzwischen zu den Markenzeichen des Vereins. Beim vorweihnachtlichen Punschabend singen und schmettern die Besucher auch Lieder. Auch der Flohmarkt ist ein begehrtes Ziel. „Einige Veranstaltungen haben wir allerdings wieder aufgegeben, weil die Resonanz über die Jahre zurück ging“, so Thomas Behrendt. Dazu zählt der Staffellauf. „Der Markt ist mit einigen Formaten gesättigt.“
„Zehn bis zwölf Leute gehören zum harten Kern und engagieren sich bei jeder Veranstaltung“, so Behrendt. Der Dorfverein ist mietfreier Pächter des ehemaligen Feuerwehrhauses. Alle weiteren Kosten muss der Verein allein stemmen. „Betriebskosten, Versicherungen und Veranstaltungsgebühren zählen dazu“, so Behrendt. Langfristig planen die Vereinsmitglieder einen Anbau am Gebäude. „Wir wollen das Stück für Stück erledigen und dabei auch alte Steine und anderes Baumaterial wieder verwenden“, sagt Behrendt. Hinterm Haus soll dieser Anbau Formen annehmen.
Von Christamaria Ruch