Die meisten Schüler, die ab September wieder auf den Schulbus angewiesen sind, sollten bereits ihr neues Schülerticket bekommen haben. „Wir haben bis jetzt etwa 3300 Tickets verschickt“, sagte Ulrich Steffen, der Geschäftsführer der Busgesellschaft ORP am Mittwoch bei einem Pressgespräch in Neuruppin. Das kreiseigene Busunternehmen verschickt die Fahrscheine an all jede Familien, die zuvor beim Landkreis einen Antrag gestellt haben und deren Antrag von der Kreisverwaltung bestätigt wurde.
3300 Tickets sind viele. „Aber das heißt auch, dass noch etliche fehlen“, sagt Landrat Ralf Reinhardt. Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre rechnen Landkreis und Busbetrieb damit, dass noch wesentlich mehr Schüler regelmäßig den Bus benutzen, um zum Unterricht zu kommen. Von den rund 11 000 Schülern im gesamten Kreis Ostprignitz-Ruppin, hat rund die Hälfte Anspruch auf das Schülerticket und nutzt es gewöhnlich auch, rechnet Renate Krautz von der Schulverwaltung des Kreises vor.
Seit März werden die Anträge bearbeitet
Seit März sind die Mitarbeiter dort und bei der Busgesellschaft dabei, die Anträge für die neuen Schülertickets zu bearbeiten. Für Familien, die bisher noch keinen Antrag eingereicht haben, könnte die Zeit bis zum Beginn des neuen Schuljahres knapp werden. Vor allem, weil die allermeisten Schüler in den Ferien kaum zu erreichen sind. „Und für einen Antrag braucht er den Stempel seiner Schule“, sagt ORP-Chef Ulrich Steffen. Ohne diese Bestätigung können die Unterlagen nicht bearbeitet werden. Aber auch die Busgesellschaft weiß, dass es zu Beginn des Schuljahres immer noch einige Probleme gibt.
„Wir werden vom ersten Tag an kontrollieren“, warnt Steffen trotzdem. Jugendliche, die kein Busticket dabei haben, werden morgens noch mitgenommen und zur Schule gefahren. Dort müssen sie sich dann aber zwingend im Sekretariat eine Bestätigung holen, damit sie der Bus am Nachmittag auch wieder mit nach Hause nimmt.
Im Laufe des Jahres fahren immer mehr Jugendliche mit dem Bus
Mehr als eine Notlösung kann das aber nicht sein. Die Busfahrer sammeln die Bestätigungen der Schule ein und reichen sie an den Landkreis weiter, der prüft, ob die Jugendlichen wirklich einen Anspruch auf ein Schülerticket haben. Geregelt ist der ganz klar. Grundschüler können einen Schülerfahrausweis bekommen, wenn sie mehr als zwei Kilometer Schulweg haben; Jugendliche der Klassen sechs bis zehn, wenn der Schulweg mehr als 3,5 Kilometer ausmacht; bei älteren Schülern liegt die Mindestentfernung bei fünf Kilometern.
Anträge auf Schülertickets gehen das ganze Jahr hindurch beim Kreis ein. „Die Zahl der Fahrschüler nimmt im Laufe des Schuljahrs immer zu“, sagt Renata Krautz. Viele Anträge kommen erst, wenn das Oberstufenzentrum im Herbst seine Klassen gebildet hat. Andere erst, wenn das Wetter zum Winter schlechter wird und Jugendlichen nicht mehr mit dem Rad oder Moped zur Schule fahren wollen.
Von Reyk Grunow