Wie schütze ich meine Daten in Zeiten von Facebook oder Instagram? Wie viele Informationen sollte ich von mir überhaupt in sozialen Netzwerken preisgeben? Der heutige europäische Datenschutztag soll auf genau diese Fragen aufmerksam machen und für einen verantwortungsvollen Umgang mit persönlichen Daten sensibilisieren.
Auch im Jugend-, Kultur- und Medienzentrum Pogo in Bad Belzig spielt dieses Thema immer wieder eine wichtige Rolle. „Wir veranstalten regelmäßig Workshops in denen wir die Kinder und Jugendlichen auf die Gefahren im Internet aufmerksam machen“, erklärt Peter Lehmann, Leiter des Pogo. Eine der wichtigsten Regeln dabei lautet: „Das Internet vergisst nie.“ Daher sollten sich Jugendliche genau überlegen, was sie ins Internet stellen und was lieber nicht. „Es reicht schon, unüberlegt ein Foto zu posten, das können anderen Leute speichern und weiterschicken.“
Persönlichkeitsrechte wahren
Auch das Thema Persönlichkeitsrechte spricht der Pogo-Leiter immer wieder an. „Vielen Jugendlichen ist nicht bewusst, dass sie eine andere Person nicht ohne deren Erlaubnis fotografieren oder filmen dürfen.“ Das sei jedoch häufig der Alltag. „Wenn irgendwas passiert, zum Beispiel ein Mensch in eine peinliche Situation gerät, holen die Kids sofort ihre Handys raus, das passiert ganz automatisch“, sagt Lehmann. Dass die Jugendlichen dabei auch Geldstrafen erwarten können, sei ihnen nicht bewusst.
Peter Lehmann kennt keinen Jugendlichen, der nicht mindestens ein Smartphone besitzt. Einige hätten mehrere Geräte, zum Beispiel der 16-jährige Dawie Chen. Der Bad Belziger bekam im Alter von 13 Jahren sein erstes Handy. Ohne soziale Netzwerke geht auch bei ihm nichts. „Ich bin bei Facebook, Instagram und You-Tube“, sagt er. Doch was das Teilen von eigenen Beiträgen angeht, halte er sich eher zurück. „Ich poste nur ab und zu mal ein Bild, nicht sehr oft.“. Hauptsächlich nutze er Facebook, um zu schauen was seine Freunde machen.
Manche Bilder gehen eindeutig zu weit
Dabei habe er aber auch schon Dinge gesehen, die für ihn eindeutig zu weit gingen. „Einmal haben zwei Mädels ein Bild gepostet, auf dem sie nichts an hatten und die entscheidenden Stellen nur mit ihren Händen abgedeckt haben. Ich finde das geht zu weit“, meint Dawie Chen.
Sein Kumpel Josef Kalocai, mit dem er regelmäßig im Pogo ist, kann ihm da nur zustimmen. Auch der 14-Jährige ist in den gleichen Netzwerken unterwegs. Auch er behauptet, eher zurückhaltend zu sein. Auf Facebook und anderen sozialen Netzwerke könne er mitunter verzichten. Auf Whatsapp, ein Kurznachrichtendienst, hingegen nicht. „Dort geht alles einfach schneller, als wenn man eine SMS schickt, und es kostet nichts“, sagt er. Dass aber auch Whatsapp Daten sammelt, müsse man hinnehmen.
Ganz auf Soziale Netzwerke zu verzichten, hält Peter Lehmann nicht für sinnvoll. Er rät vielmehr zu einem verantwortungsbewussten Umgang. Die Eltern sollten ein Auge auf das haben, was ihre Kinder im Internet machen. Grundsätzlich sollten Jugendliche niemals ihre Wohnadresse oder andere sensible Daten öffentlich im Internet veröffentlichen, rät Peter Lehmann. „Es ist am besten so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen“, sagt er. Denn wofür die Daten am Ende verwendet werden, wisse wirklich niemand so genau.
Von Danilo Hafer