Die Flüchtlingsunterkunft in der Lehniner Waldsiedlung ist seit Ende Februar mit knapp über 100 Menschen voll belegt. Das Haus, in dem früher Erntehelfer des Spargelhofes Thiermann ihr Quartier hatten, ist jetzt für viereinhalb Jahre als Flüchtlingsunterkunft vorgesehen. Im Dezember zogen die ersten Bewohner, alleinstehende Erwachsende vor allem aus Afghanistan, dem Iran und Syrien, ein. Nun sind noch einmal Familien und Frauen mit Kindern dazugekommen, die aus Syrien, aber auch aus Kenia und Kamerun geflüchtet sind.
Betrieben wird die Einrichtung von der Arbeits- und Ausbildungsförderungsgesellschaft Kuhlowitz, die mit zwei Sozialarbeitern vor Ort ist. Unterstützung bekommen die hauptamtlichen Helfer von einem Kreis mit bis zu 100 Ehrenamtlichen, die sich in der Gemeinde Kloster Lehnin zusammengefunden haben, um den Asylsuchenden vielseitige Unterstützung zu bieten _ von Sprachunterricht, über Patenschaften bis zu einer Fahrradwerkstatt.
Ortsansässige Malerbetriebe spendierten Material
In diesem Kreis entstand die Idee, in dem Heim in der Waldsiedlung eine Renovierungsaktion zu initiieren. Am Wochenende war es soweit. Von Kloster Lehniner Malerbetrieben kam das Material wie Farbeimer, Rollen und Pinsel. „An der Verschönerung ihrer Unterkunft wollten die Flüchtlinge aber selbst arbeiten“, so Sozialarbeiterin Natasza Toczek. Im Kellergeschoss sollte in mindestens sechs Räumen neue Farbe an die Wände, unter anderem im Schulungsraum für den Deutschunterricht und im Kinderspielzimmer, dass seit der Ankunft der Familien ausgiebig genutzt wird.
„Die Kinder halfen mit, denn zusammen mit der Maleraktion machten wir gleich ein bisschen Frühjahrsputz“, sagte Toczek. Etwa 20 Flüchtlinge haben sich zum Spachteln, Grundieren und Streichen zusammengefunden und einige einen großen Erfahrungsschatz nach Deutschland mitgebracht. „Sie arbeiteten in ihrem Heimatland als Maler“, erklärte Toczek, die zu diesen Männern „You are the boss“sagte als es um die Auswahl der Farbtöne ging.
Zweite Aktion: Waldlauf mit dem SV Kloster Lehnin
Gestern lief parallel eine zweite Aktion für die Flüchtlinge. Der SV Kloster Lehnin bietet mit verschiedenen Sportaktionen eine Möglichkeit zum Mitmachen. Jeden Sonntag kommen bis zu 25 Asylsuchende mit ehrenamtlichen Helfern zusammen, um den Laufpark des SV Kloster zu nutzen. Über sechs bis zehn Kilometer geht es in gemächlichem oder flottem Tempo je nach Leistungsfähigkeit über die Waldwege. Diesmal war auch der laufbegeisterte Vize-Bürgermeister Bertold Satzky dabei.
Informationen unter www.miteinander-kloster-lehnin.de.
Von Christine Lummert