Die Gemeinde Nuthetal will das Engagement ihrer freiwilligen Feuerwehrleute mit kleinen Geldbeträgen nun auch finanziell anerkennen. Erstmals soll deshalb den Einsatzkräften eine monatliche Aufwandsentschädigung gezahlt werden. Das haben die Gemeindevertreter jetzt beschlossen. Bisher bekamen nur Feuerwehrleute mit Funktionen eine Aufwandsentschädigung – etwa Gemeinde- und Ortswehrführer.
Auch, wer Schulungen macht, bekommt Geld
Die Prämien für die Männer und Frauen der Löschtrupps sollen dabei bewusst nicht allein an der Zahl der Einsätze festgemacht werden, um keine falschen Anreize zu schaffen und zu vermeiden, „dass es keine Rangeleien um Plätze auf den Einsatzfahrzeugen gibt“, wie es Gemeindewehrführer Matthias Heide mit einer Prise Humor ausdrückt. „Uns war es wichtig, die gesamte Arbeit zu würdigen. Dazu gehören zum Beispiel auch Schulungen, Übungen oder auch das Durchführen von Osterfeuern“, sagte Heide. So bekommen Brandbekämpfer, die sich regelmäßig an Übungen, Ausbildungsstunden oder anderen Diensten beteiligen, künftig eine monatliche Aufwandsentschädigung von zehn Euro. Laut der neuen Entschädigungssatzung, die mit maßgeblicher Unterstützung der Feuerwehrleute erarbeitet wurde, sollten sie an mindestens 80 Prozent der Schulungs- und Ausbildungsterminen teilgenommen haben, um die Monatsprämie zu erhalten. Hinzu kommen noch zwei Euro je Einsatz. Laut Gemeindewehrführer sind Nuthetals Feuerwehren dieses Jahr bereits zu 130 Einsätzen ausgerückt. Die Kommune stellt für die neue finanzielle Anerkennung zusätzlich 25.000 Euro pro Jahr bereit. Insgesamt gibt sie für die Aufwandsentschädigungen nun jährlich 36.000 Euro aus.
In vielen Kommunen bekommen nur leitende Feuerwehrleute Geld
„Feuerwehrleute rücken auch sonntags, wenn andere am Kaffeetisch sitzen, oder nachts aus. Es ist unsere Pflicht, ihnen Danke zu sagen und auch eine kleine Entschädigung zu geben“, so Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke). Die neue Satzung soll am 1. Januar 2016 in Kraft treten, sagte Bau- und Ordnungsamtschef Rainer vom Lehn.
In den meisten Kommunen werden bislang Aufwandsentschädigungen nur an Feuerwehrleute mit Funktionen gezahlt. Michendorf hatte aber bereits 2013 eine kleine Pauschale für geleistete Einsätze eingeführt. In der Gemeinde Seddiner See bekommen die Kameraden schon länger zehn Euro je Einsatz aus der Gemeindekasse.
Von Jens Steglich