Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bad Belzig sollen über die Kommune wieder Mitglied im Kreisfeuerwehrverband Potsdam-Mittelmark werden. Das haben Stadtwehrführer Olaf Beelitz und Ordnungsamtsleiterin Petra Tersch angeregt. Ein vor knapp zehn Jahren gefasster Beschluss, als diverse Mitgliedschaften der Kur- und Kreisstadt in Dachorganisationen geprüft und teilweise aufgehoben wurden, würde damit revidiert. Die Antragsteller scheinen auf gutem Wege.
Der Kreisfeuerwehrverband ist eine freiwillige Vereinigung, die gern als Gewerkschaft der Feuerwehrleute bezeichnet wird. Von den 330 aktiven Blauröcken in Bad Belzig und Umgebung sind jedoch lediglich 86 tatsächlich ordentliches Mitglied. Sie bezahlen aktuell den Jahresbeitrag von 6,50 Euro aus der eigenen Tasche. Diese Kosten sollten jedoch, und zwar für alle Einsatzkräfte, aus der Stadtkasse übernommen werden, heißt es in der Vorlage.
Vorteil wäre auch der Zugriff auf den Solidaritätsfonds
Nach der Beitrags- und Finanzordnung des Verbandes wäre es insgesamt sogar günstiger, denn die Städte und Gemeinden müssen lediglich 5 Euro pro Kopf zahlen. Unter dem Strich handelt es sich um jährlich 1600 Euro. Sie sind laut Kämmerin Birgit Bein im Haushalt darstellbar.
Ein wesentlicher Vorteil ist laut Olaf Beelitz, dass mit der Mitgliedschaft im Kreisfeuerwehrverband – neben den noch in Rede stehenden gesetzlichen Neuerungen – der Zugriff auf den Solidaritätsfonds des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg für Härtefälle (Tod) möglich wäre. Aufgrund des aktuellen Einsatzgeschehens auch für die hiesigen Feuerwehrleute und vor dem Hintergrund des tragischen Unfalls auf der A 2, wo Anfang September zwei ehrenamtliche Retter aus Lehnin ums Leben gekommen sind, gibt es breite Zustimmung in den Gremien. „Nicht zuletzt wäre es eine stärkere Anerkennung dieses Ehrenamtes“, so der Stadtwehrführer. Er betont freilich, dass das Anliegen schon vor der Tragödie erörtert worden sei.
Auch andere Städte und Gemeinden kündigten Mitgliedschaft
Der Kreisfeuerwehrverband Potsdam-Mittelmark zeichnet mithin für die Brandschutzerziehung in den Kindereinrichtungen, Schulen und Betrieben zwischen Fläming und Havel verantwortlich und richtet obendrein alljährlich die Bestenermittlungen im Feuerwehrsport aus. Diesmal ist allerdings aus gegebenem Anlass auf den Leistungsvergleich in Görzke verzichtet worden.
Wie Bad Belzig haben seinerzeit einige Städte, Ämter und Gemeinden im Hohen Fläming nicht nur wegen des finanziellen Eigenbedarfs ihre allgemeine Mitgliedschaft in der Organisation gekündigt. Damals war deren Arbeit von zahllosen internen Querelen gekennzeichnet.
Von René Gaffron