Ganz so schwer hatten es sich die Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Vicco-von-Bülow-Gymnasiums in Stahnsdorf doch nicht vorgestellt, als sie sich im Fach Darstellendes Spiel für den „Sommernachtstraum“ von William Shakespeare entschieden. Aber im Jahr des 400. Todestages des berühmten englischen Dramatikers, Lyrikers und Schauspielers (gestorben am 3. Mai 1616) hätten die Jugendlichen kaum eine bessere Wahl treffen können, meint Fachlehrerin Manuela Sissakis begeistert.
Die Herausforderung für die Schüler bestand nicht nur darin, Shakespeares schöne, aber schwierige Sprache dem zeitgenössischen Publikum verständlich zu machen, sondern auch behutsam abzuwägen, wie modern der Klassiker auf die Bühne gebracht werden kann, ohne seinen Ursprung bis zur Unkenntlichkeit zu verreißen. An diesem Mittwoch und an den beiden folgenden Tagen führen die Schüler in der Aula das Märchenspiel für Erwachsene öffentlich auf.
Das fast dreistündige Original, in dem es um Streit um ein Kind, um verwirrende Liebesbeziehungen, um Intrigen und Zauber geht, haben die Laiendarsteller für die Schulaufführung auf zwei Stunden mit Pause reduzieren müssen. „Neben den Kürzungen haben wir die Sprache angepasst. Unsere Handwerker im Stück sind komische Figuren. Um den Humor zu verstehen, sprechen sie Dialekte, wie auch Shakespeares einfache Figuren auf der Bühne englische Dialekte sprachen“, erklärt Manuela Sissakis.
Geprobt wurde in der jeweiligen Doppelstunde, in der Projektwoche sowie an drei Samstagen. Die Kostüme zum Stück haben die Schüler selbst entworfen und genäht, von der AG Nähen an der Schule anfertigen lassen oder teils auch mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins gekauft.
Der „Sommernachtstraum“ ist die dritte Aufführung an der Schule seit ihrer Eröffnung in Stahnsdorf. Schon bereitet sich die Jahrgangsstufe 11 ab der nächsten Woche auf das vierte Stück „Der Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni im Juni vor.
„Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare, 24./25./26. Februar, 19 Uhr, Vicco-von-Bülow-Gymnasium, Stahnsdorf, Heinrich-Zille-Straße 30. Karten an der Abendkasse.
Von Heinz Helwig