Die neue Garage für das Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Mützdorf lässt weiter auf sich warten. Das ärgert die Brandschützer. In der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates hat Wiesenburgs Bauamtsleiterin Anke Glistau die schlechte Nachricht verkündet: Der Aufbau der Fertigteilgarage verzögert sich weiter. Doch versprach sie, dass die Planungen nun abgeschlossen werden, so dass der Bauantrag an den Landkreis Potsdam-Mittelmark übergeben werden kann. Ein personeller Engpass in der Verwaltung habe die Verzögerung hervorgerufen.
„Das ist natürlich nicht zufriedenstellend“, sagt Ortsvorsteher Ralf Lorenz. Weil das Genehmigungsverfahren bis zu drei Monate dauern kann, fürchten die Mützdorfer, dass der Aufbau für die dringend benötigte Garage in diesem Jahr gar nicht mehr zu schaffen ist. „Wenn die Baugenehmigung wirklich so lange dauert, dann rennt uns die Zeit davon. Dann ist Winter“, klagt auch Ortswehrführer Tobias Rudolph.
Arbeitseinsatz war schon geplant
Dabei hatte die Dorfgemeinschaft nun zum Ende der Urlaubs- und Ferienzeit bereits erste vorbereitende Arbeiten in Eigenleistung erledigen wollen. Geplant war, am künftigen Standort der Garage hinter dem Dorfgemeinschaftshaus bereits das Pflaster aufzunehmen. Davon muss jetzt wieder Abstand genommen werden. Lediglich das auf dem Areal stehende Gehölz kann nach Aussage der Bauamtsleiterin ab Oktober bereits gerodet werden. „Dann ist zumindest schon Baufreiheit geschaffen“, so Glistau.
Provisorium länger als gedacht
Groß ist die Enttäuschung bei den Brandschützern. „Unser Einsatzfahrzeug sollte eigentlich nur vorübergehend bei der Flämingfarm untergestellt werden. Jetzt sind aber schon mehr als anderthalb Jahre vergangen“, sagt der Ortswehrführer.
Der Platzbedarf wuchs mit der Übergabe des neuen Autos im Januar 2017. Die Freude über den zu Feuerwehrzwecken umgebauten Mannschaftstransportwagen (MTW) war groß. Schließlich sind die Kameraden der 1933 gegründeten Wehr erst seitdem mobil. Nur mit einem Tragkraftspritzenanhänger (TSA) ausgestattet, waren sie zuvor immer auf die Hilfsbereitschaft der Kameraden aus den Nachbarorten angewiesen. Sie mussten jeweils darum bitten, dass der TSA an deren Einsatzfahrzeuge angekoppelt wird.
Versprechen steht seit vorigem Jahr
Aus dem bei der Auto-Übergabe durch Wiesenburgs Bürgermeister Marco Beckendorf (Die Linke) gegebenen Versprechen, wonach das Mützdorfer Einsatzfahrzeug in absehbarer Zeit auch einen Unterstand erhält, wird jetzt jedoch eine Geduldsprobe.
„Dass es nicht in unser altes Feuerwehrhaus passen kann, war von Anfang an klar. Weder in der Länge, noch in der Höhe“, erklärt Tobias Rudolph und deutet auf das kleine Gerätehaus neben dem Schlauch-Trockenturm. Es wurde zu Beginn der 1950er-Jahre erbaut für den TSA.
Technik im ganzen Dorf verteilt
Nun müssen sich die Kameraden auch in den kommenden Monaten mit der schwierigen Situation vor Ort arrangieren. Während ihr Einsatzfahrzeug am einen Ende des Dorfes untergestellt ist, wird die Einsatzkleidung im Gemeindehaus in der Ortsmitte gelagert. Und der TSA parkt schräg gegenüber im Spritzenhaus.
Was die Anschaffung und der Aufbau der Fertigteilgarage mit Sondermaßen kosten wird ist unklar. Zumindest wollte Gisela Burmeister vom Wiesenburger Bauamt auf Nachfrage keine Angaben machen.
Von Christiane Sommer