Den Wilmersdorfer Waldfriedhof in Güterfelde wollen die Stahnsdorferinnen Gabriele Kewitz und Stella Sander sowie die Berlinerin Anne Keding zu einem kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Treffpunkt umgestalten. Der Friedhof wird von der Berliner Senatsverwaltung Charlottenburg-Wilmersdorf zwar noch verwaltet, aber nicht mehr benötigt, heißt es. Er soll in 20 Jahren zur Grünfläche mit Denkmalbestand umgewidmet und verkauft werden.
Die kleine Arbeitsgruppe will die denkmalgeschützte Parkfläche erhalten und nachnutzen. Auf einem offenen Workshop, der heute von 11 bis 14 Uhr im Gemeindezentrum Stahnsdorf, Annastraße 3, stattfindet, soll das Projekt „Unser kleines Paradies“ vorgestellt werden. Interessierte Bürger und Organisationen sind aufgerufen, sich mit ihren Ideen in das Projekt einzubringen.
Die Grabanlagen sowie die Ehrenhaine und Gedenkstätten sollen erhalten bleiben beziehungsweise verschönert werden, sagt Stella Sander. Der zeitlich abgelaufene Teil könnte in einen Park umgewandelt werden. Für die Gebäude, wie beispielsweise Friedhofskapelle, Fachwerkhaus und Verwaltungsgebäude sieht das Konzept Nutzungen als Wohnungen oder Ateliers beziehungsweise als Kulturhaus vor. Neben Trauer- und Gedenken könnten auf dem Gelände kulturelle Veranstaltungen sowie Kurse angeboten werden. Finanziert werden soll das Projekt über eine Stiftung oder eine Genossenschaft, die von den umliegenden Gemeinden, von Naturschutzorganisationen, Landesbehörden, Verbänden, Künstlern oder Privatpersonen unterstützt werden könnten.
Zur Pflege und zum Erhalt der Grab- und Grünanlagen hat sich schon vor Jahren ein Stahnsdorfer Förderverein gegründet, der Besucher mit Führungen auf die Geschichte des Friedhofes und die einzigartige Architektur des Gartengestalters Hans Altmann aufmerksam machen möchte.
Von Heinz Helwig