Junge Menschen als Fachkräfte heiß begehrt
Mit dem Meisterbrief in der Tasche will die junge Frau im nächsten Jahr eine Fortbildung zur Lebensmittelkontrolleurin in Baden-Württemberg beginnen. Aber die Qualifikation zum Betriebswirt neben ihrem Beruf würde sie reizen, sagte sie. Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam, rief den Jungmeistern zu: „Sie stehen am Anfang einer neuen beruflichen Lebensphase.“ Wüst fügte hinzu, als Fachkräfte seien die jungen Menschen gesucht und heiß begehrt. Sie hätten die besten Startchancen – angesichts einer derzeit sehr guten Konjunktur und auch der zahlreichen Möglichkeiten einer Betriebsübernahme. Im Kammerbezirk Potsdam würden jährlich mehr als 400 Handwerksbetriebe einen Nachfolger suchen.
Gebühren für die Meisterausbildung sollen weg
Landesweit stünde in den kommenden Jahren bei mehr als 6000 Unternehmen eine Übergabe an, erklärte Wirtschaftsstaatssekretär Hendrik Fischer. Er nutzte die Meisterfeier in Potsdam, um die Forderung des Landes zu erneuern, dass „die Gebühren für die Meisterausbildung zukünftig abgeschafft werden“. Dafür wolle man sich einsetzen. Das wäre eine echte Wertschätzung für das Handwerk, so Fischer. Schließlich würden Akademiker ihre Ausbildung vom Bachelor bis zum Doktortitel gebührenfrei absolvieren können. Ende September habe sich der Landtag dafür ausgesprochen, Mittel und Wege zu suchen, um die Gebühren für die Meisterausbildung abzuschaffen.
In 14 Gewerken wurden die Meisterbriefe vergeben. Der jüngste Absolvent war am Tag seiner letzten Prüfung 21 Jahre alt, der älteste 53 Jahre.
Von Ute Sommer