Auf der „Platte“ ist immer Bewegung. Jugendgruppen, Gassigeher, spielende Kinder, Rentner mit Rollatoren – die Freifläche in der Haeckelstraße hat sich inzwischen als Freiluft-Kieztreff in Potsdam West etabliert. Am Wochenende wird der Betonplatz zwischen Neubauten wieder Schauplatz für ein buntes Spektakel: Bewegungskünstler – Breakdancer, Akrobaten, Capoeira-Könner – treffen sich zur vierten Ausgabe des Festivals „Sprung in der Platte“, welches mit dazu beigetragen hat, den Platz auch über besondere Events hinaus bekannt zu machen und zu beleben.
„Der Sprung in der Platte bringt bereits bestehende Nutzer und Bewegungsinteressierte zusammen, zeigt das Potenzial dieses besonderen Ortes auf und lädt dazu ein, Neues zu entdecken“, sagt Organisator Stevie Koglin. An zwei Tagen wird die Freifläche mit allen möglichen Formen der Bewegung und des Spiels belebt. Das Festival bilde dabei eine Plattform für den Austausch zwischen den einzelnen Disziplinen und lade alle Generationen zum Ausprobieren und Mitmachen ein. Gleichzeitig ist der „Sprung“ in diesem Jahr auch eine Art Abschiedsfest. Die Flüchtlinge aus dem Wohnverbund Haeckelstraße, die dort in eigenen Wohnungen Tür an Tür mit deutschen Nachbarn lebten und gerne Zeit auf der „Platte“ verbracht haben, müssen ausziehen. Die Wohnungen, die die Pro Potsdam für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt hatte, werden saniert. Die Asylsuchenden werden in anderen Potsdamer Unterkünften einquartiert. Damit geht ein preisgekröntes Integrationsprojekt zu Ende: Das Stadtteilnetzwerk Potsdam West ist 2014 für seine Flüchtlingsarbeit in der Haeckelstraße mit dem Integrationspreis der Stadt ausgezeichnet worden. „Wir wollen das Fest auch nutzen, um ein letztes Mal in dieser Konstellation zusammenzukommen und den Flüchtlingen auf ihrem weiteren Weg alles Gute zu wünschen“, heißt es von den Organisatoren des Wochenendes.
Workshops und Räuberfrühstück
Am Samstag gibt es die Möglichkeit, sich in acht verschiedenen Workshops aus Disziplinen wie Parkour, Breakdance, Vertikaltuch, Contact-Improvisation oder Bodenkampf auszuprobieren. Zudem kann man auf der „Platte“ Tischtennis spielen, Gummihopse springen oder Schwedenschach spielen. Der erste Tag wird gekrönt von einem bunten Abendprogramm aus Zirkusslapstick und Livemusik.
Der Sonntag beginnt mit einem gemeinsamen „Räuberfrühstück“ ab 11 Uhr. Ab 12 Uhr gibt es unter anderem Spiele aus aller Welt.
Info: Details zum Programm unter www.potsdam-in-bewegung.de
Von Marion Kaufmann