Der Bürgersteig vor dem Wohnblock Schopenhauer 44 ist ein raues Pflaster. Wobei man von Pflaster kaum noch reden kann, denn dort, wo einst Gehwegplatten lagen, ist nurmehr Schotter übrig. „Das ist seit gefühlt einer Ewigkeit so“, sagt Wolfgang Weichert. Seit 1981 lebt er mit seiner Frau in dem zwischen Tramtrasse, Altem Stadtwächter und Marktcenter gelegenen, inzwischen modernisierten Mehrfamilienhaus.
„Das soll ja keine Rennstrecke werden“
Oben hui, unten pfui – daran konnten auch Weicherts Bitten und Drängen beim Bau-, Ordnungs- und Grünflächenamt der Stadt nichts ändern. „Das soll ja keine Rennstrecke werden“, sagt Wolfgang Weichert. „Aber es muss etwas geschehen. Vor allem ältere und gehbehinderte Menschen haben es hier schwer.“ Seine letzte Hoffnung: das MAZ-Lesertelefon. Wir haben im Rathaus angefragt und nicht nur eine Erklärung für den miserablen Zustand des Gehwegs bekommen, sondern auch die Zusage auf Besserung.
„Die Landeshauptstadt hat bereits versucht, im Rahmen der baulichen Möglichkeiten Abhilfe zu schaffen“, sagt Stadtsprecherin Christine Homann. „Es gab Wurzelaufbrüche und es sind Gehwegplatten entnommen worden, die gekippelt haben. Danach wurde die Fläche mit wassergebundener Decke geschlossen.“ Das sei natürlich nicht so komfortabel und sogar unüblich. „Aber aufgrund gesamtstädtischer Prioritäten und der geringen Mittel für die Erneuerung und Unterhaltung von Gehwegen konnte dieser Gehweg noch nicht grundhaft ausgebaut werden“, so Christine Homann.
Die Stadt stellt „eine deutliche Verbesserung“ in Aussicht
Hinzu komme, dass vor der Hausnummer 40 bis 44 der Eigentümer gerade eine Feuerwehrzufahrt bauen lasse – auf dieser soll laut Stadtsprecherin dann auch der Fußweg verlaufen. „Das wird eine spürbare Verbesserung, bei der die Landeshauptstadt sich flächenmäßig kleinteilig und kostenteilig auch mit eingebracht hat. Zudem wird dort ab dieser Woche auch noch eine Leitungsverlegung erfolgen. Nach deren Abschluss werden noch weitere Flächen besser geschlossen werden, als sie jetzt sind. Zusammen mit der Feuerwehrzufahrt wird das eine deutliche Verbesserung bedeuten.“
Ob sich das erfüllt, darauf wollen die Schopenhauer-Mieter ein Auge darauf haben, versichert Wolfgang Weichert: „Wir sind gespannt.“
Von Nadine Fabian