Gestern haben Peter Meyritz, Leiter der Polizeidirektion West, und Oberbürgemeister Jann Jakobs (SPD) die vom Babelsberger Zentrum etwas abgelegene Anlaufstelle für Kiezbewohner eröffnet. Aus Kostengründen musste ein Büro "in der zweiten Reihe" angemietet werden, so Meyritz. Die neuen Serviceräume sind im Gegensatz zur alten Polizeiwache Babelsberg, die im Zuge der Polizeireform bisher als einzige im Land Brandenburg geschlossen worden ist, nicht behindertengerecht. Die zwei Stufen zum Eingang des Hauses können Rollstuhlfahrer aus eigener Kraft nicht überwinden. Diese Tatsache bereitet dem braungebrannt aus dem Urlaub heimgekehrten Stadtvater Kopfzerbrechen: "Vielleicht kann man eine Rampe oder wenigstens eine Klingel anbringen", meint Jakobs. Für Meyritz ist die mangelnde Barrierefreiheit offenbar kein so großes Problem: "Die Kollegen haben doch von ihren Arbeitsplätzen Sichtkontakt zur Straße."
Die Herren danken einander für die gute Kooperation: "Es hat alles reibungslos geklappt. Die polizeiliche Qualität wird nicht schlechter, sondern durch die Zusammenarbeit besser", ist Meyritz überzeugt. Einsatz- und Streifenfahrten werden aus der zirka zehn Minuten entfernten Polizeiinspektion Potsdam realisiert. Die Revierpolizisten gehen ebenfalls von der Henning-von-Tresckow-Straße aus auf Streife.
Servicepunkt Babelsberg
- Im Februar 2011 war die Schließung der Wache Babelsberg bekannt geworden. 41 Kollegen im Wach- und Wechseldienst sind inzwischen von der Anhaltstraße 6 in die Polizei-Inspektion in der Henning-von-Tresckow-Straße umgezogen.
- Den Servicepunkt Babelsberg betreiben Polizei und städtisches Ordnungsamt gemeinsam in der Tuchmacherstraße 38. Geöffnet ist an drei Tagen pro Woche: montags und freitags von 10 bis 17, dienstags von 10 bis 18 Uhr. Telefonisch sind die beiden Mitarbeiter unter Tel. 0331/20178809 zu erreichen.
- Die frühere Babelsberger Wache in der Anhaltstraße unweit des Strahleninstitutes ist ab sofort für den Publikumsverkehr geschlossen und wird beräumt.
- Die Umstrukturierung ist eine Folge der im November 2011 in Kraft getretenen Polizeireform. Bis 2020 sollen landesweit 2000 Stellen abgebaut werden. Die Zahl der Beamten soll von knapp 9000 auf etwa 7000 sinken.
Von Carola Hein