Ganz gemächlich überquerte er die Straße: Ein Biber sorgte am Donnerstagnachmittag in Pritzwalk für einen mittleren Verkehrsstau. Statt sich unter der Brücke in der Dömnitz fortzubewegen, lief er neben der Brücke über die Straße Kietz, um dann nach einer gefühlten Ewigkeit im Stadtpark zu verschwinden. Was heißt, er lief? Das Tier, das mancher auf den ersten Blick eher für einen schmuddeligen Hund oder eine riesige Ratte hielt, hatte alle Zeit der Welt und ließ sich auch von den Autos in keiner Weise beeindrucken oder drängen.
Eine Autofahrerin verlor dann wohl die Geduld, stieg aus und wollte etwas nachhelfen, was die Geschwindigkeit des imposanten Nagers aber nur leicht erhöhte. Schließlich fand er dann doch den Weg in den Stadtpark, um sich wahrscheinlich wieder in die Dömnitz zu stürzen, die sein wahrscheinliches Zuhause ist. In Höhe des Hainholzbads gibt es einen ebenso imposanten Biberbau. Was ihn zu seinem Ausflug in die Zivilisation bewegte, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Biber gehören wie auch Wölfe zu den besonders streng geschützten Arten.
Von Bernd Atzenroth