Georg Rummert ist gestorben. Am Freitag, 5. Januar, wird der ehemalige Chefkonstrukteur und „Designer“ im Wittenberger Nähmaschinenwerk auf dem Wittenberger Friedhof seine letzte Ruhestätte finden. Das teilte am Mittwoch der Veritasklub der MAZ mit. In seiner Mitteilung bezeichnet der Klub Rummert als „genialen Erfinder der Prignitz“, der aber auch „bei weitem nicht“ bequem gewesen sei. Doch um das ehemalige Veritas Nähmaschinenwerk hatte sich Georg Rummert nach Auffassung des Veritasklubs bleibende Verdienste erworben. Der Name „Veritas“ sei mit zwei Personen untrennbar verbunden, ließ der Klub verlauten – mit Clemens Müller aus Dresden, der am 1. Oktober 1894 das Warenzeichen „Veritas“ beim kaiserlichen Patentamt für seine Nähmaschinen angemeldet habe, und eben Georg Rummert, der „Verdiente Erfinder des Volkes“ aus Wittenberge.
Rummert revolutionierte 1956 nach Angaben des Klubs mit seinem Nähmaschinenbaukastensystem, dem so genannten System 8014, die Nähmaschinenbauweise und das Design der Nähmaschinen. Diese Erfindung brachte dem Betrieb nicht nur internationale Anerkennung, „Veritas“-Nähmaschinen sind heute begehrte Kultnähmaschinen, nicht nur bei der nähenden Zunft.
Als Jungingenieur 1950 in Wittenberge beginnen
Der Oberingenieur Georg Rummert wurde am 3. Dezember 1925 in Blankenburg geboren. Er begann am 1. September 1950 im Nähmaschinenwerk als Jungingenieur und war bis 1982 ihr Chefkonstrukteur, bevor er am 3. Dezember 1990 im Zuge der deutschen Wiedervereinigung das Werk verließ. Von der Nähmaschine kam er aber nicht ganz los. So war er unter anderem Mitglied im „Freundeskreis der Nähmaschine“ und brachte seinen großen Erfahrungsschatz bei der Neuausrichtung des Wittenberger Stadtmuseums mit ein.
Georg Rummert und seine Ehefrau verbrachten ihren wohlverdienten Ruhestand im beschaulichen Prignitzdorf Dallmin (Gemeinde Karstädt). Sein letzter Gang führt ihn nun am Freitag an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück.
Von MAZ-online