Seit nunmehr 15 Jahren herrscht ein reger und freundschaftlicher Austausch zwischen den Feuerwehren in Perleberg und ihrer polnischen Partnerstadt Szczawnica. Nachdem im vergangenen Jahr die Stadt selbst ihr 15. Jahr in Partnerschaft besiegelte, galt die Aufmerksamkeit in diesem Jahr den Feuerwehren. In Polen nahm eine Delegation aus der Rolandstadt aus diesem Anlass heraus an einem großen Partnerschaftstreffen mit sechs Nationen teil.
In einem historischen Wettkampf befüllten die Mannschaften Behälter mit einer alten Handdruckspritze. „Dabei ging es aber weniger um die Plätze, vielmehr um den internationalen Gedanken“, sagt Uwe Schleich, Sachbereichsleiter für Brand und Katastrophenschutz in Perleberg. Deutschland, Ungarn, die Ukraine, Slowakei, Italien und Polen bildeten die Mannschaften, wo auch die Bürgermeister aus den Partnerwehren ran mussten.
Rund um das Jubiläum fand ein buntes Programm statt. Jede Nation brachte ihre Musik mit. Aus Perleberg reisten acht Musiklehrer der Kreismusikschule mit nach Polen und spielten dort als Bigband. „Sie waren schon international unterwegs, das kam gut an“, so Bürgermeisterin Annett Jura. Gleichzeitig überreichte Uwe Schleich eine Fotocollage aus Deutschland an die polnischen Partner und unterzeichnete erneut einen Partnerschaftsvertrag – und das am Internationalen Tag der Feuerwehr, auch Sankt-Florian-Tag genannt.
„Die Partnerschaft der vergangenen 15 Jahre war reich mit Leben gefüllt“, sagt Uwe Schleich. Fahrzeugübergaben, Feuerwehrjubiläen und Jugendlager fanden teilweise gemeinsam statt. „Dank den sozialen Netzwerken stehen wir auch privat in engem Kontakt und schauen, wer welche Einsätze hat“, so Schleich. Das soll so auch weitergehen. „Wir werden alles dafür tun, die Völkerverständigung voranzubringen. Denn wir sind uns einig, dass es wichtig ist, das Verständnis für andere Nationalitäten durch solche Partnerschaften zu bekommen“, sagt Annett Jura. So gab es seitens der Stadt Perleberg auch gleich Einladungen an die polnischen Partner zum Stadt- und Feuerwehrjubiläum im kommenden Jahr. „Wir haben auch eine Modedesignerin getroffen, die vielleicht zu unserem Stadtjubiläum eine Modenschau machen wird“, sagt Annett Jura.
Auch die Bürgermeister nutzen dieses Treffen, um ins Gespräch zu kommen und sich untereinander auszutauschen. „Ich habe gleich eine Einladung nach Italien bekommen“, sagt Annett Jura. „Mal sehen, wie sich das realisieren lässt.“ Jede Delegation bekam auch einen gesonderten Empfang bei dem Bürgermeister von Szczawnica. „Dort lernten wir eine Dolmetscherin und Lehrerin kennen, die sehr an einem Schüleraustausch mit Perleberg interessiert ist“, so Jura. In Polen sei man sehr bemüht, Deutsch zu lernen und zu sprechen. „So wird es jetzt meine Aufgabe sein, an unsere Schulen heranzutreten.“
Von Marcus J. Pfeiffer