Post und Postbank werden ihre Filiale in der Pritzwalker Wallstraße Ende Juni schließen. Die Filiale der Post steht damit auf der Straße und sucht nach Alternativen, wo sie ihre Dienstleistungen auch in Zukunft anbieten kann. „Wir würden ja gerne bleiben“, sagt ein Sprecher der Post, „auf Unternehmensentscheidungen der Postbank, die ja der Deutschen Bank gehört, haben wir jedoch keinen Einfluss. Auf Anfrage der MAZ teilt dagegen die Postbank mit, dass sie ihr Dienstleistungsangebot in Pritzwalk auf eine Partnerfiliale der Deutschen Post verlagere und Dienstleistungen weiterhin wirtschaftlich anbieten könne. Ein Angebot an Finanzdienstleistungen bleibe bestehen. In der neuen Filiale könnten Kunden wie gewohnt Bankgeschäfte tätigen. Darüber hinaus plant die Postbank, in unmittelbarer Nähe der neuen Partnerfiliale Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker aufzustellen.
Pritzwalk hat schon so viel verloren
Für die Bürger wie den Pritzwalker Geschäftsmann Uwe Kiefner gleicht die Filialschließung jedoch einer Katastrophe. „Da sind zum einen die Postbank-Kunden, die dann auf die Dienstleistungen verzichten müssen. Vor allem aber möchte ich auch in Zukunft zu meinen Postdienstleistungen von Fachleuten beraten werden“, fordert er, „wenn eine Filiale dann beispielsweise beim Bäcker angesiedelt ist, ist dies nicht der Fall. Pritzwalk hat in den vergangenen Jahren schon so viel verloren, wenn es aber an solche existenziellen Dinge wie eine Post geht, geht das definitiv zu weit.“
Zumindest was die Dienstleistungen angeht, will die Post die Wogen glätten. Der Unternehmenssprecher: „Natürlich werden auch diejenigen geschult, die künftig für uns als Dienstleister arbeiten.“ Noch allerdings hat die Post keinen Ausweichstandort gefunden – obwohl die Post gesetzlich verpflichtet ist, in Bevölkerungsschwerpunkten eine bestimmte Zahl von Filialen anzubieten. Der Sprecher: „Wer sich in Pritzwalk also vorstellen kann, die Post unterzubringen und den Dienstleistungsservice zu übernehmen, sollte sich auf der Internetseite der Post (www.deutschepost.de) unter „Filialpartner werden“ melden, dort gibt es auch den passenden Ansprechpartner.“ Bürgermeister Wolfgang Brockmann will zunächst offizielle Informationen und Gespräche abwarten: „Wir wollen nicht noch mehr Geschirr zerschlagen“, sagt er.
Von Claudia Bihler