Den Kleingartenverein Sonnenschein in Pritzwalk leitet er ohnehin, jetzt ist Gerhard Bretschneider für alle Kleingärtner im Landkreis Prignitz zuständig. Der 72-Jährige wurde zum Vorsitzenden des Kreisverbandes der Gartenfreunde Prignitz gewählt.
Er folgt damit auf Jörg Swierczinski aus Wittenberge, der sein Amt niedergelegt hat. „Aus privaten und familiären Gründen“, wie er der MAZ sagte. Zum Stellvertreter wurde der bisherige Gartenfachberater Andreas Madauß aus Wittenberge gewählt. Dessen Funktion übernimmt Hubert Pinick aus Perleberg. Bei den übrigen Vorstandsmitgliedern gebe es keine Veränderungen.
Von einer Neuwahl möchte Gerhard Bretschneider nicht sprechen, eher von einer Neubesetzung. Nach der Konstituierung will der neue Vorstand das weitere Vorgehen beraten.
Mit der jetzt erfolgten Wahl trägt Gerhard Bretschneider nunmehr Verantwortung für die gegenwärtig 2673 Prignitzer Kleingärtner. Sie sind wiederum in den 57 im Kreisverband organisierten Kleigartenvereinen tätig. Über 3521 Kleingärten verfügen die Vereine, wobei 2771 bewirtschaftet werden. 811 Kleingärten liegen brach, was einer Leerstandsquote von 23,9 Prozent entspricht.
„Hinzu kommen 3111 Gärten, die bereits renaturiert wurden“, sagt Gerhard Bretschneider. Darin sieht er auch eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft. Die Renaturierung werde in Zukunft verstärkt angewandt werden, wobei das die Kleingärtner nicht von allen Sorgen enthebt, da Steuern und ähnliche Abgaben weiterhin anfallen. Insgesamt haben die Kleingartenvereine in der Prignitz 146 Hektar Land gepachtet, das sie ökologisch sinnvoll bewirtschaften, wie es heißt. Den Löwenanteil des Gartenlands stellen kommunale Flächen mit 90 Hektar. Der Rest von 56,7 Hektar gehören 64 privaten Verpächtern und der Kreisverwaltung.
Ebenfalls ein wichtiges Thema ist der wachsende Altersdurchschnitt innerhalb der Mitglieder. Präsent ist der Kreisverband der Gartenfreunde gegenwärtig noch in neun Orten im Landkreis, wobei sich die Geschäftsstelle in der Wittenberger Maxim-Gorki-Straße 33 befindet. Gegenwärtig überarbeiten die Gartenfreunde ihr Entwicklungskonzept.
Am stärksten vertreten sind die Kleingärtner in den drei großen Prignitzer Städten Wittenberge, Perleberg und Pritzwalk. Hinzu kommen Vereine in Karstädt und Dallmin, Lenzen, Bad Wilsnack sowie Glöwen und Vehlow
Von Andreas König