Zwölf Kühe haben am Donnerstag für erhebliche Beeinträchtigungen im Bahnverkehr zwischen Hamburg und Berlin gesorgt. Ein ICE musste auf freier Strecke in der Nähe von Dergenthin anhalten, weil sich die Tiere auf den Gleisen befanden und kaum aus der Ruhe bringen ließen.
Die gegen 8.45 Uhr darüber informierte Bundespolizei musste anrücken. Die herbeigeeilten Beamten schafften es, dass nach fast einer Stunde keine Kühe mehr auf der Bahnstrecke waren und die Tiere zurück auf ihre Weide konnten. Zum Einsatz kamen in Wittenberge stationierte Bundespolizisten.
15 Züge von Verspätungen betroffen
Der ICE konnte danach langsam weiterfahren. Auch weitere nachfolgende Züge passierten das Streckenstück nur mit verminderter Geschwindigkeit, um eine Gefährdung auszuschließen. Nach Angaben der Bundespolizei verspäteten sich deshalb bis zum Nachmittag 15 Züge, die auf der viel befahrenen Strecke unterwegs waren.
Die zwölf Kühe gehören zu eine Gruppe von 50 Rindern, die aus einer Koppel unweit der Bahnstrecke am Dienstagabend ausgebüxt waren. „Derzeit sieht es so aus, als ob hier jemand mutwillig den Zaun geöffnet hat“, erklärte dazu Thorsten Peters, Pressesprecher der Bundespolizei. Den Großteil der Tiere hatten die Besitzer der Koppel wieder eingefangen – bis auf jene zwölf, die nun den ICE stoppten.
Von Bernd Atzenroth